Ehemaliger Polizeikommissar sieht Drogenpolitik kritisch

Der ehemalige Velsener Polizeikommissar Kees Hinriks hat sich, in einem Interview mit dem Ijmuider Courant, für einen andere Politik gegenüber Cannabis ausgesprochen. Seiner Einschätzung nach, wird der illegale Handel mit Softdrugs in Velsen und anderen Plätzen in der Region IJmond zunehmen, wenn die Bestimmungen für die lokalen Coffeeshops verschärft werden. Er sieht in einer Verschärfung, die aus der nationalen Gesetzgebung resultiert, den Beginn einer ‘zero tolerance’ Politik. Er sagte weiter:

„Auch in Velsen soll die Politik der offenen Tür zu einem Ende kommen, damit Kriminalität und Overlast bekämpft werden können. Coffeeshops müssen für Jugendliche weniger sichtbar sein, deswegen gibt es die neuen Regeln für den Mindestabstand zwischen diesen Shops und den Schulen. Dadurch soll unsere Jugend geschützt werden. Jugendliche müssen beschützt werden vor den Gefahren der Drogen. Dass Drogen schlecht sind, darüber sind wir uns alle einig, aber wenn der Schutz der Jugend das Ziel dieser Politik ist, dann sollten wir andere schädliche Mittel auch anders betrachten. Untersuchungen haben gezeigt, dass Alkohol und Tabak viel häufiger gebraucht werden als Softdrugs. Es wurde auch festgestellt, dass im Jahre 2009 in den Niederlanden 23656 Menschen durch legalen Alkohol und Tabak, und 346 durch harte Drogen getötet wurden. In der gleichen Zeit ist niemand durch den Gebrauch von Cannabis umgekommen.“

 

Steve Thunderhead