Bürgermeister Paul Depla: Opstelten muss auch den Anbau dulden

Bürgermeister Paul Depla - Quelle: wikiportret.nl
Bürgermeister Paul Depla – Quelle: wikiportret.nl

Justizminister Opstelten muss auch den Anbau von Cannabis dulden. Nur dann kann man der Kriminalität die Grundlage entziehen. Das sagt Paul Depla (PvdA), Bürgermeister der Stadt Heerlen, gestern in einer Reaktion auf eine Äußerung von Minister Opstelten.

Justizminister Opstelten lies gestern wissen, dass er von einer Regulierung des Cannabisanbaus nicht hält. Mit einer Regulierung wird Cannabisanbau erst möglich gemacht. Das kommt nicht infrage, so Opstelten. Am 13. November findet ein Treffen der Bürgermeister, die für eine Regulierung sind, mit Opstelten statt. Am Treffen teilnehmen werden: Der Bürgermeister von Heerlen, Paul Depla (PvdA), der Bürgermeister von Roermond, Peter Cammaert (CDA) und der Bürgermeister von Venlo, Antoin Scholten (VVD).

“Der Minister hat gesagt, er wolle die Kriminalität bekämpfen”, sagt Depla. “Das kann nur geschehen, wenn man den Cannabisanbau nicht mehr kriminellen Organisationen überlassen. Wir fordern vom Minister ein Vorwärtskommen bei diesem Thema. Durch eine Regulierung würde den kriminellen Organisation die Grundlage entzogen”.

Depla weiter: “Die aktuelle Politik schafft eine Menge Probleme. Wir dürfen zwar Cannabis kaufen, aber die Herstellung bleibt verboten. Aus diesem Grund können kriminelle Organisationen eine Menge Geld verdienen. Hinzu kommt, dass die illegalen Plantagen sehr gefährlich sind, weil dort häufig Brände entstehen. Die Politik ignoriert dieses Problem seit Jahren. Darüberhinaus gibt es eine unglaubliche Menge an Gift im Cannabis, das beim illegalen Anbau verwendet wird, um den Gewinn zu maximieren. Keiner weiß, was dabei alles für Substanzen hinzugefügt werden. Jeden Tag werden in Heerlen illegale Cannabisplantagen entdeckt, wo auch giftige Substanzen verwendet wurden. Das ist eine große Gefahr für die Züchter, aber auch für die Nutzer”.

“Die aktuelle Politik verleitet die Menschen, Cannabisplantagen in ihrem Haus anzulegen. Sie werden durch das schnelle Geld geködert. Diese Menschen kommen dann mit kriminellen Netzwerken in Kontakt und kommen dort nicht mehr raus. Die bestehenden Gesetze sind für diese Entwicklung verantwortlich! Sie unterstützen Kriminalität und treiben viele Menschen in diese hinein”.

“Der Minister sagte, er wolle eine Trennung von harten und weichen Drogen? Er wolle hohe THC-Gehalte verbieten, weil er meint, das wären harte Drogen? Aber wie will er das kontrollieren, wenn er den Anbau nicht reguliert?”

“Die derzeitige Politik hat viele negative Auswirkungen. Wir befinden uns an einem Scheideweg. Entweder wir gehen nach links und verbieten alles, einschließlich der Coffeeshops, auch auf die Gefahr hin, dass der gesamte Markt von der Kriminalität eingenommen wird. Oder wir tolerieren die Produktion unter strengen Auflagen. Wenn die Kriminalität nicht steigen soll, haben sie keine Wahl. Diese Verantwortung will kein Minister auf dem Gewissen haben”.

“Ein Minister der erklärt, dass die aktuelle Politik erfolgreich ist, verschließt die Augen vor der Wirklichkeit. Die Ursachen der Probleme werden eigentlich immer nur verschwiegen. Ich höre von meiner Polizei, dass wir dieses Jahr bereits über 100 Plantagen entdeckt haben. Aber wir werden dieses Problem trotzdem nicht lösen. Der kleine Dealer ist nicht das Problem, derjenige der sie verführte bleibt unberührt! Und das Problem wird immer größer. Coffeeshops sind gezwungen, in diesem kriminellen Netz einzukaufen. Dieses Dilemma muss endlich aufhören!”

Am 13. November spricht Paul Depla zusammen mit den anderen Befürwortern einer Regulierung mit dem Minister.

Eli