Zusammenarbeit beim Thema Cannabisanbau und Hypothekenbetrug


Hausbesitzer, die in ihrem Haus Cannabis anbauen, laufen Gefahr ihre Hypothek und ihr Eigenheim zu verlieren. Polizei und Justiz wollen zusammen mit den Hypothekenbanken gegen den organisierten Cannabisanbau vorgehen. Das gab die Staatsanwaltschaft heute bekannt.

Es wird geschätzt, dass in der Provinz Brabant zwischen 5500 und 6800 Aufzuchtstationen aktiv sind, insgesamt mit einem Umsatz von einer Mrd. Euro. Im vorigen Jahr wurden gut 600 Stück durch die Polizei entdeckt und vernichtet. In fast der Hälfte aller Fälle wurde der Anbau in Eigentumswohnungen durchgeführt. Cannabisanbau geht häufig Hand in Hand mit Hypothekenbetrug. Wenn die Polizei eine Marihuana-Plantage in einer Eigentumswohnung findet, wird der Kreditgeber, z.B. eine Bank, darüber informiert. Wenn die Bank feststellt, dass ein Betrugsfall vorliegt, dann wird das Darlehen aufgekündigt und diese Person in einen Warnregister übernommen. Dieses Register dient dann dazu, dass  diese Person keine weiteren Kredite in Anspruch nehmen kann.

Die Polizei beobachtet seit einiger Zeit, dass sich durch die strengeren Kontrollen in Mietwohnungen, der Cannabisanbau vermehrt in kredit-finanzierte Eigenheime verlagert.“Wegen Schwierigkeiten beim Verkauf ihrer Häuser, stellen die Besitzer diese häufig den Anbau von Cannabis zur Verfügung”, so Polizeichef Hans Visser.

Die beteiligten Stellen sind erfreut  über die neue Zusammenarbeit. Polizeichef Hans Visser: “Die organisierte Anbaukriminalität kann nicht allein durch die lokale und regionale Polizeiarbeit gelöst werden, dafür ist das Ausmaß einfach zu groß”. Wim Mijs (Direktor des niederländischen Bankenverbandes): “Die Hypothekenbanken haben eine soziale Verpflichtung und man sollte ihren Namen nicht in Verbindung mit Kriminellen stellen”. Mijs sieht den Zusammenschluss als “einen wichtigen und logischen Schritt zur Bekämpfung des Hypothekenbetrugs sowie des illegalen Cannabisanbaus”.

Eli