Maastricht hat jetzt eine Bürgermeisterin

 

Wappen von Maastricht
Wappen von Maastricht

Ab heute hat Maastricht eine Bürgermeisterin. Die Aussprache des Gemeinderates hat ungewöhnlich lange gedauert, was nicht für Einigkeit beim Beschluss spricht. Oder, wie einer der Wartenden im Saal meinte, Zitat: “Vielleicht machen die eine Pinkelpause, es sind ja viele Frauen darunter!” Die Nachfolgerin des von uns allen so geliebten und geschätzten Onno Hoes heißt: Annemarie Penn-Te Strake. Frau Te Strake ist parteilos, zur Zeit Generalanklägerin in Den Haag und 61 Jahre alt. Eine Sicherheits Fachfrau sozusagen. Sie arbeitet zwar in Den Haag, wohnt aber seit 27 Jahren in Maastricht und ist dort auch in der Lokalpolitik aktiv. 2011 hat sie gesagt, dass Strafen alleine nicht wirksam seien. Eine Zusammenarbeit zwischen allen Betroffenen erschiene ihr sinnvoller.

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https://www.om.nl/organisatie/procureurs-generaal/mr-penn-strake/

Wie ja bekannt ist oder sein sollte, wird der Bürgermeister in den Niederlanden nicht von der Gemeinde gewählt, sondern von der Regierung in Den Haag vorgeschlagen. Sobald ein Posten vakant ist, berät der Kommissar des Königs gemeinsam mit einer Vertrauenskommission der Gemeinde über die verschiedenen Kandidaten. Im Anschluss an die Beratung erhält der Innenminister eine Empfehlung zur Ernennung, von der er nicht ohne Begründung abweichen darf. Das hat zur Folge, dass ein Bürgermeister in Holland nicht die gleiche Nähe zum “Volk” hat, wie zB. bei uns in Deutschland. ( OK, auch das ist Diskussionswürdig)

Seit langem sind immer wieder Vorschläge gemacht worden, dieses Verfahren zu ändern. Angefangen damit hat ausgerechnet D66, die vor fast 50 Jahren bei der Einführung dieses Wahlverfahrens geholfen haben. Auch aktuell sind in den Niederlanden Bestrebungen im Gange, dieses Verfahren zu ändern und die Bürgermeister zukünftig vom Bürger der Gemeinde wählen zu lassen. Allerdings geht jetzt schon die Angst in Den Haag um, die Furcht vor zu viel Bürgernähe breitet sich aus. Das ist aus Sicht der  Betonköpfe Hardliner ja auch zu verständlich, betrachtet man die große Anzahl der Bürgermeister in den Niederlanden, die sich für einen Gemeindeanbau einsetzen. Bisher auch deshalb erfolglos, weil  Politiker wie Hoes, Opstelten und Co. sich immer quergestellt haben. Warten wir also ab, wie sich die Situation in Maastricht nun entwickelt. Ich wünsche ihr auf jeden Fall ein “gutes Händchen” in der Coffeeshop Politik und viel Erfolg in ihrem neuen Amt.

 

Streuner

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