60 Prozent weniger Coffeeshops durch gemeindeeigenen Grasanbau

Die Vereinigung der niederländischen Gemeinden (VNG) hat heute einen Vorschlag veröffentlicht, der die Kette von Anbau bis Verkauf von Cannabis regeln soll. Danach soll es die totale Kontrolle der Grower geben, welche nur nach einem sehr strengen “Screening” Lizenzen erhalten werden. BIBOB lässt grüßen. “Es gibt Schätzungen, nach denen 60% der Coffeeshops nichts taugen, dass da die falschen Leute drin sitzen. Ich denke, das ist eine realistische Schätzung. Und eines der ersten Dinge die geschehen müssen, wird es sein, die Kriminalität aus den Shops zu jagen. Der große Vorteil unserer Regelung ist es natürlich, das Genehmigungen ja wieder eingezogen werden können” sagte der Vorsitzende der AG Cannabis der VNG und Bürgermeister von Haarlem, Bernt Schneiders (PvdA). (Und ich schätze mal, dass er die 60 % auf Politiker und seinen Verband bezieht.)

Sie sehen es als einen wichtigen Schritt, aber es ist nur ein kleiner und der noch in die falsche Richtung, so Derrick Bergman vom VOC Nederland. Aus dem Vorschlag der VNG ist auch nicht ersichtlich, ob die Coffeeshopinhaber das Gras für den Verkauf selber anbauen sollen oder ob sie es von den lizensierten Growern kaufen müssten.A.Peters Flickr

Freundlicherweise hat der VNG sein “Strategiepapier” auch auf deutsch ins Netz gestellt. Danke :-) Ihr wollt wissen wie die ticken? Bitteschön:

“Wir fordern eine neue nationale Politik ohne die Einschränkungen und Ungereimtheiten der aktuellen Politik. Diese Politik muss sich auf drei Säulen stützen:

1. Prävention, um Cannabiskonsum so weit wie möglich zu verhindern;

2. Konsequente Durchsetzung, mit starken Anreizen, um Grundsätze zu beherzigen

3. Kohärente Politik für die ganze Cannabiskette, von der Produktion bis zum Verkauf”

Starke Anreize schaffen um Grundsätze durchzusetzen ^^ Klingt doch nett. Das ist NL sprichwörtlich, aufwischen während der Wasserkran noch geöffnet ist. Nichts halbes und nichts ganzes. Gut daran ist, dass selbst der VNG eingesteht, diese Pläne frühestens nach einem Regierungswechsel umsetzen zu können. Und der steht wohl vor den Wahlen 2017 nicht zur Debatte.

Streuner

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