Kampf gegen Grower und Growshops in Brabant und Zeeland

Im September 2014 wurde die Taskforce Brabant Zeeland als Spezialeinheit gegen die Cannabisgrower, illegalen Händler und Growshops gegründet. 125 Leute stark und bestens mit finanziellen Mitteln ausgestattet haben sie sofort den Kampf gegen diese gefährlichen Gegner aufgenommen. Schon im ersten Jahr wurden rund 150 Personen festgenommen und über 20 „Banden“ zerschlagen. Diese „Erfolge“ setzten sich auch 2015 fort, 70 Growshops wurden geschlossen und Waren im Wert von 36 Millionen Euro beschlagnahmt. Beschlagnahmt bedeutet in den Niederlanden ja allermeist, dass die Sachen sofort vernichtet werden und egal wie das Verfahren ausgeht, siehst du nichts davon wieder und wirst auch nicht entschädigt.

250.000 Klone ermordet

Im Rahmen dieser Überfälle  Aktionen wurden 25 Gärtnereien mit je mindesten 10.000 Steckis geschlossen und die armen Gewächse mit Sicherheit vernichtet. Den „Erfolg“ dieser Taskforce, die mit 79 Gemeinden in Zeeland und Brabant, der Polizei und den Staatsanwälten zusammenarbeitet, sieht man auch an der Schließung von 259 sogenannten „Drugspanden“ (Immobilien aus denen heraus, unter anderem, “Drogen” gehandelt werden) und 119 Untersuchungen auf kriminelle Strukturen in der Scene 2015. Nicht genug damit, auch Handwerker wie zum Beispiel Elektriker oder Trockenbauer wurden wegen Beihilfe zur Produktion ermittelt und angezeigt.

Alte Deutsche Tradition

Zu Hilfe kam den Ermittlern dabei die Weiterentwicklung einer alten deutschen Tradition, dem Denunziantentum. Das geht heute elektronisch und nennt sich Meld Misdaad Anoniem. Auf deutsch etwa: Kack deinen Nachbarn anonym an. Gut 3000 unserer sympathischen Nachbarn in Brabant und Zeeland haben das in 2015 getan und somit rund 250 Leuten in ihrer eigenen Nachbarschaft zumindest einen Hausbesuch der Polizei beschert.

Gutes Gras wird knapp

Mittlerweile haben sich die Grower überwiegend in die Grenzgebiete Belgiens zurückgezogen. Derrick Bergman vom VOC meint, dass es dadurch für die Coffeeshopbesitzer immer schwieriger wird eine gute Qualität einzukaufen. Derrick weiter: „Es wird immer mehr Gras verkauft welches mit 800px-2009-09_Grenze_DE-NL_DwarsefeldSchädlingsbekämpfungsmitteln behandelt wurde oder auch Gras bei dem das Gewicht mittels Beimischungen erhöht wurde. Dies ist dem Druck geschuldet, den Polizei und Ermittlungsbehörden ausüben und somit die Grower de facto zwingen den ganzen Anbauvorgang bis zum Trocknen möglichst schnell durchzuziehen. Darunter leidet die Qualität natürlich“. Auch die kleinen Grower werden von der Taskforce geschnappt. Derrick Bergman: “Die kleinen Grower versorgten die Coffeeshops zuverlässig mit Gras sehr guter Qualität. Darauf konnte man sich verlassen, weil diese Grower ihr Gras auch selber konsumierten und so mehr Sorgfalt bei der Zucht an den Tag legten. Nun muss das Gras aus dunklen Kanälen gefischt werden, das ist eine Art Wilder Westen geworden“.

Quelle  1 /2

Streuner

Letzte Artikel von Streuner (Alle anzeigen)