Minister Van der Steur rechtfertigt sich für Tweet

Opsteltens Nachfolger CC BY 3.0 Foto: Matthijs Idema
Opsteltens Nachfolger CC BY 3.0 Foto: Matthijs Idema

Als im März 2015 klar wurde, dass Ard van de Steur (VVD) der Nachfolger des kurz zuvor zurückgetretenen Ivo Opsteltens werden sollte, habe ich mich gleich auf die Suche nach seinen persönlichen cannabisbezogenen Leichen im Keller gemacht.

Ich stieß dann auf einen Tweet von 2012, in dem er verkündet hat, dass er Menschen kenne, die an Gras und Hash gestorben seien.

Sofort habe ich daraus einen Blogpost gemacht und Peter von Coffeeshopnews.nl den Link geschickt, der ihn ebenfalls veröffentlicht hat. Kurze Zeit später war das Thema in den niederländischen Nachrichten.

Jetzt hat sich der Minister in einer Debatte dazu geäußert.

Er habe in seiner Jugend einen guten Freund verloren, der durch seinen übermäßigen Cannabiskonsum an Schizophrenie erkrankte und letztendlich an seiner Erkrankung verstarb. Man solle dem Minister doch nachsehen, dass er daher Zeit seines Lebens, der Überzeugung war, dass es anders gekommen wäre, wenn sein Freund nie Cannabis konsumiert hätte.

Gleichzeitig verwies er darauf, dass er sehr wohl das hohe Potential von Cannabis als Medizin sähe, aber auch, dass Cannabis bei gefährdeten Gruppen durchaus großen Schaden anrichten könne.

Ich kann verstehen, dass persönliche Erlebnisse prägend für die eigenen Sichtweisen sind. Nichts desto trotz sollte man einsehen, wenn man bei einem Thema nicht die Fachkenntnis hat, um fachkundige Aussagen zu treffen. Mit anderen Worten: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten…

Cannabis löst keine Erkrankungen aus, die nicht sowieso latent vorhanden sind. Sein Jugendfreund wäre wahrscheinlich auch ohne Cannabiskonsum an Schizophrenie erkrankt, vielleicht auch durch den Konsum von Alkohol. Dann wäre daraus aber nie ein Problem gemacht worden, denn alkoholinduzierte psychische Erkrankungen werden oft nicht als Folge des Konsums angesehen, selbst wenn sie es sind.

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