In Nijmegen (Gelderland) droht das Experiment des geregelten Anbaus von Cannabis zu missglücken, bevor es angefangen hat. Das befürchtet die Fraktion von GroenLinks im Stadtrat, nach einem kritischen Brief der Coffeeshopbesitzer.
Nijmegen war zunächst sehr enthusiastisch über die geplante Prüfung des Gemeindeanbaus. Nachdem man sich aber nun mit den Voraussetzungen des Versuchs beschäftigt hat, haben die Coffeeshops sich kritisch zu der Ausführung geäußert. So soll das legal erzeugte Wiet nicht an Ausländer verkauft werden dürfen, es sollen maximal fünfzehn Sorten im Sortiment sein und das ganze soll nur vier Jahre dauern. Unter diesen Umständen halten die Coffeeshops eine Teilnahme für nicht machbar.
Vor allem der Verbot des Verkaufs an Ausländer ist ein Kritikpunkt. Nijmegen hatte nach der Einführung des I-Kriteriums eine solche Overlast, dass die Regelung schleunigst wieder ausgeführt wurde. Deshalb verspürt niemand die Lust, diesen Weg noch einmal zu beschreiten.
Amsterdams Bürgermeisterin Femke Halsema hat bereits mit einem Brief an den Justizminister Grapperhaus (CDA) reagiert. Der Burgermeister von Nijmegen, Hubert Bruls (CDA) hat sich hier noch nicht geäußert. Derrick Bergman vom Verbond voor Opheffing van het Cannabisverbod (VOC) zieht mittlerweile in Zweifel, ob der Minister überhaupt noch die sechs bis zehn Gemeinden findet, mit denen man das Experiment durchführen will.
Die Fraktion von GroenLinks fordert nun realistische Voraussetzungen für das Experiment. Zuletzt hatte sich auch das niederländische Trimbos Institut in einer Analyse kritisch geäußert, da die Coffeeshops ja auch Haschisch verkaufen, welches zwar auch hergestellt werden soll, jedoch von den Kunden bevorzugt aus marokkanischem Ursprung bezogen wird und somit nach wie vor illegal wäre. Die Gruppe der Kunden, welche dieses Produkt bevorzugen, würde somit sowieso nicht von dem Versuch erfasst und müsste dann auf den Schwarzmarkt ausweichen.
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