Uncle Sam als Vorreiter für einen geregelten Cannabis Markt ?

In den letzten Tagen war hier ja so einiges los. Die neue niederländische Regierungskoalition hat ihren Koalitionsvertragt vorgelegt und sich dort auch zu dem Wietpas geäußert. So wie es aussieht wird sich zumindest in Amsterdam nichts ändern. In anderen Städten und Gemeinden ist vieles möglich aber es ist noch alles ziemlich unklar.

Während wir uns hier mit dem Thema befassen ist aber in den USA eine gewaltige Bewegung im Gang. Der DHV berichtet auf seiner Seite über das Thema.

In Den USA wird am 6. November der neue Präsident gewählt, gleichzeitg werden aber auch in sechs Staaten Abstimmungsn zum Thema Cannabis abgehalten. Dabei kann der Bürger selbst entscheiden wie in Zukunft mit diesem Thema umgegangen werden soll. So etwas sollte es auch in unserer Demokratie geben.
In den drei Staaten Massachusetts, Arkansas und Montana geht es darum Cannabisprodukte für Patienten als Medikament zur Verfügung zu stellen. Ähnliches ist bereits seit einiger Zeit in Kalifornien möglich. Ein sehr guter Schritt in die richtige Richting wie ich finde. Denn Kalifornien hatte in den letzten Jahren eine ähnliche Stellung in den USA wie die Niederlande in Europa.

Der eigentliche Hammer ist aber, dass in Oregon, Colorado und Washington über eine kontrollierte Legalisierung für Menschen ab 21 abgestimmt wird. Wenn ich mir durchlese was in den einzelnen Staaten möglich sein soll, dann kann ich das kaum glauben. Ich musste das echt mehrmals lesen. Bei einem Erfolg in der Abstimmung wäre das einfach nur der Hammer schlechthin und es sieht gar nicht mal schlecht aus. Die Prognosen liegen in Washington momentan bei ca. 55% für die Legalisierungsbewegung!

In Washington will man den Besitz von einer Unze (ca 28,4 Gramm) für Volljährige erlauben. Anbau zum Eigenbedarf soll nur für Cannabispatienten erlaubt werden. Um die Leute auch zu versorgen sollen Anbau und Handel ebenfalls kontrolliert und legalisiert werden. Dabei ist eine Steuer von 25% auf Cannbaisprodukte vorgesehen, die teilweise in den normalen Haushalt geht und zum Teil in Präventionsmaßnahmen. Das ist für mich die beste Lösung die ich mir vorstellen kann. Es soll sogar tatsächlich endlich ein Grenzwert für denStraßenverkehr eingeführt werden. So kann kein Fahrer mehr für den Joint von vor 3 Wochen belangt werden. Das müsste ein Zeichen setzen.

In Colorado sollen Volljährige ebenfalls ca. 28 Gramm besitzen dürfen. Allerdings dürfen sie auch bis zu sechs Cannabisplfanzen anbauen wovon drei gleichzeitig bereit zur Ernte sein können. Aber auch dort sollen Anbau und Handel staatlich reguliert und besteuert werden. Dabei sollen nicht weniger als 40 Millionen Dollar an das Bildungssystem gehen.

In Oregon wird über eine staatlich geleitete Kommission abgestimmt. Diese soll den Anbau und Handel von Cannabis regulieren. Wobei das nicht für Nutzhanf gelten soll. Die Kommission wäre dafür zuständig Lizenzen für Cannabisanbau an ausgewählte Produzenten ausgeben und diese auch kontrollieren. Diese lizensierten Grower dürften dann ihre Produkte nur an die Kommission verkaufen. Diese regelt dann die weitere Abgabe und auch die Preise. Besonders toll wäre die Maßnahme, dass Cannabispatienten nur für den Preis des Anbaus bezahlen müssten. Ein Gewinn soll mit diesen Menschen nicht erzielt werden.

Also wenn man sich das mal genau überlegt dann heißt das im Grunde, dass es in drei amerikanischen Staaten bald Coffeeshops ohne Backdoorproblem geben könnte. Das sieht für mich so unglaublich gut aus, dass ich es eigentlich nicht glauben kann.

Neben den Abstimmungen auf der Ebene der Bundesstaaten wird es auch einige Abstimmungen mit lokalem Einfluss geben. So können die menschen z.B. in Detroit über Legalisierungsinitiativen abstimmen. In San Diego werden neue Abgabgestellen für Medical Marijuana zur Wahl gestellt. Es gibt allgemein momentan sehr viele Initiativen zu diesem Thema.

Diese Bewegung empfinde ich als großartig und sie zeigt, wie viele Menschen sich mit dem Thema beschäftigen. Tamar Todd (Assistant Director for National Policy) sagte dazu: „Die schiere Menge von Initiativen, die dieses Jahr zur Wahl stehen und realisierbar sind, zeigt die Dynamik, welche die Bewegung für die Legalisierung von Cannabis hat.“
Mit dieser Sache könnten die USA tatsächlich eine Vorreiterrolle in der weltweiten Problematik der Cannabis Prohibition einnehmen. Immerhin sind die USA bis jetzt ja auch der Anführer der ganzen Sache und im sinnlosen War on Drugs ganz vorne dabei gewesen. Glücklicherweise scheint aber nicht die gesamte Gesellschaft dahinter zu stehen. Die internationalen Verträge welche auch andere Staaten beeinflussen sind hier ja auch schon angesprochen worden. Erst Kalifornien, dann Washington, dann die ganzen USA, danach die ganze Welt. Dann müsste man auch hier nicht mehr in die wenigen Oasen gehen um dort zu kaufen und zu konsumieren.