Was wir so über das Internet aus den Niederländischen Medien an Informationen beziehen ist nicht wenig – aber ganz offensichtlich noch lange nicht alles.
Nachdem ich heute Morgen die Internetverfügbare Meldung, das sich in Nijmegen evtl. etwas bewegen könnte auf „Kein Wietpas!“ einstellte war mir der Satz „Meer lezen over dit onderwerp? Kijk in de krant van 19/01/2013.“ ein Dorn im Auge. Meine Frau zum Glück gerade in Brüssel – und am Bahnhof gibts da ALLE Zeitungen… – angerufen – alles perfekt, sie schafft es – aber das faxen/mailen nicht… So habe ich mir dann die Zeitung Online (2,39€) gekauft. Es hat sich gelohnt!
Schon auf dem Titelblatt (S. 1): „Probleme dank des Bürgermeisters“ Während Ausländer in Arnheim wie gewohnt in CoffeeShops willkommen sind, müssen sie in Nijmegen abgewiesen werden. Straßendealer ergreifen die Chance“
Auf der 2. Seite folgt der erste Bericht zu dieser Schlagzeile. In der roten Ellipse, der Beitrag welcher auch im Internet frei verfügbar ist. Ich übersetze bestmöglich ohne eigene Wertungen einzubringen.
Minister Opstelten möchte Ausländern den Zugang zu CS verwehren, aber die Gemeinden dürfen eigene Überlegungen umsetzen. Und so sind Deutsche in Arnheim willkommen, aber nicht in Nijmegen.
„Probleme dank des Bürgermeisters“ Während Ausländer in Arnheim wie gewohnt in CoffeeShops willkommen sind, müssen sie in Nijmegen abgewiesen werden. Straßendealer ergreifen die Gelegenheit“
von Harm Graat und Jasper van Gruijthuijsen
An der Ecke Vlaamsegas / Tweede Walstraat, einem berüchtigten Stückchen Arnheim Nimwegen stehen sie bereit, Junge Burschen, tief eingegraben in ihren gefütterten Jacken. Ausschau haltend nach Autos mit Deutschem Kennzeichen. Wenn ein „Opfer“ die Straße lang fährt fallen die Straßendealer es an wie ein Hyänenrudel ihre Beute.
Ein Junge mit einer peruanischen Mütze hat „Biss“. Während zwei Deutsche in einer Nische der Vlaamsegas warteten kaufte „die Mütze“ in 6 CS Gras. „Wahrscheinlich hat der Junge rund 120EUR verdient – in 20 Minuten“, sagt ein Mitarbeiter vom CS Dreadlock. „Letztens sah ich wie zwei Deutsche Mädchen einem Straßendealer 50EUR gaben. Der holte bei uns für 30€ und steckte 20€ in seine Tasche. Die Mädchen standen dann da und wahren buchstäblich am heulen. Ich habe ihnen gesagt, das sie besser nach Arnheim fahren sollen, da würden sie nicht abgezogen“.
Zwischenhändler wie „die Mütze“ profitieren von der Tatsache, das Deutsche seit dem 1. Jan. nicht mehr in den 14 Nimwegener CS willkommen sind . „Wir sind mit dem Jahreswechsel um 15 Jahre zurück gegangen“, sagt Victor Verriet, Besitzer von den großen Coffeeshops Dreadlock und Jetset. „Damals war die Vlaamsegas ein Moloch – voll mit Dealern. Wir als CS-Besitzer haben Bewacher vor die Tür gestellt, Kameras aufgehangen, die Straße sauber gehalten. Aber jetzt sind wir zurück im Damals”.
Auch andere Nimwegener CS-Besitzer bestätigen einen stark zugenommenen Straßenhandel.
„Die Straßendealer schauen allein nach dem Geld. Sie schauen nicht nach dem Alter und verkaufen auch harte Drogen“, stellt der Eigner vom Kruidentuin fest.
Die Nimwegener CS sind die einzigen in der Region mit Schildern wie „Keine Ausländer – No Foreigners“ an der Tür; Bürgermeister Bruls legt die neuen CS-Regeln von Minister Opstelten strenger aus als andere Burgermeisterkollegen von z.B. Amsterdam oder Arnheim. Zugegeben: Die Nimwegener Shops haben ein Interesse daran, das sich jetzt hart an die unerwünschten Nebenwirkungen erinnert wird, ihren eigenen Angaben nach hat sich der Umsatz seit dem Jahreswechsel um 25 % reduziert.
„Aber wir haben auch Beweise“ sagt Rechtsanwalt André Becker im Namen von CS-Besitzer Verriet. Er zeigt auf ausgewählte Kamerabilder, gemacht durch die Bewachungskamera des Jetsets, auf denen das Werk der Straßendealer festgehalten ist. Aus diesen Aufnahmen wurde eine youtube-Film gemacht. Donnerstagabend wurde der Film an Bruls und alle Nimwegener Fraktionsvorsitzenden geschickt.
Für Noel Vergunst, Fraktionsvorsitzender der Koalitionspartei GroenLinks in Nimwegen, beweisen die Bilder den Zustand, den er selbst die letzten Wochen erlebte. „Der Straßenhandel nimmt schnell zu. Dealer welche eigentlich nur Koks verkauften nehmen jetzt das Gras hinzu. Es entsteht eine Vermengung von Hard- und Softdrugszene. Ich habe auch gehört, das einige CS aus Garagen heraus operieren um Deutsche bedienen zu können.“
Der Nimwegener Gemeinderat rief Bürgermeister Bruls im Dezember auf, wie andere Bürgermeister, Ausländer nicht abzuweisen. „Wir hatten hier in Nimwegen nämlich kaum Probleme“, sagt Vergunst. „Jetzt aber, hat unser Bürgermeister ein Problem kreiert. Das nehme ich ihm sehr übel. Das war alles vorrauszusehen“
Per Brief ruft Rechtsanwalt Beckers den Bürgermeister auf seine Richtlinien unmittelbar zu revidieren. Vergunst und andere Ratsmitglieder sollen Ende des Monats, während einer Ratssitzung, dasselbe tun.
Weiter gehts in der roten Ellipse, die ich hier bereits übersetzt habe.
Ich finde der Bericht ist absolut TOP. Sachbezogener kann man den ganzen Sachverhalt ja kaum wiedergeben. Immerhin ist der „De Gelderlander“ ja nicht irgendwer sondern DIE Zeitung im Raum Arnheim/Nimwegen. Zudem steht dieser Artikel auf Seite-2 und da absolut dominierend inkl. Ankündigung auf Seite 1. Der Gelderlander macht die Straßendealer/Coffeeshops an diesem Samstag zu ihrem Lokalthema Nr. 1.!
Auf Seite 3 geht es weiter – aber dazu Morgen mehr… ;-)
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