Das große Coffeeshopsterben, begonnen in den 90ern, gipfelte zuletzt in dem “Kuhhandel” zwischen Amsterdams Bürgermeister “van der Laan” und dem Justizminister auf Stelzen (op stelten), demzufolge in den nächsten Jahren in Amsterdam bis zu 70 Shops geschlossen werden.
Landesweit heist es schon seit langem:
Neue Coffeeshoplizenzen werden keine mehr vergeben. Alte Lizenzen können nur vererbt, nicht aber verkauft oder sonst wie übertragen werden.
Das soziale Leben ist aber viel zu facettenreich um sich an starre Regeln zu halten. Ohne die “Regel bestätigenden Ausnahmen” keine soziale Regel:
Mitten im Klima erschwerter Bedingungen für die gesamte Coffeeshopkultur gibt es Menschen wie Saskia Engelsbel und Frans Bakker, die es wagen die Regel brechenden Ausnahmen sein zu wollen. Mit Konzepten und Vorbedingungen wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten.
Die 44-jährige Sakia Engelsbel möchte am Stadtrand von Nieuw Vennep einen mobilen Coffeeshop, mit festem Standplatz, eröffnen. Auf diese Iddee kam sie, nachdem ihr Antrag auf einen festen Shop am Venneperweg abgelehnt wurde. Die Stelle an dem der Coffeeshop seinen festen Standplatz bekommen soll gehört ihrem Ex-Mann welcher einen Schrottplatz betreibt. Nach 22:00 will sie den Verkaufs-Wagen in einer 1000qm gr0ßen “Scheune” unterbringen, welche theoretisch auch die Möglichkeit für einen festen Coffeeshop bietet. Der mobile Shop solch “durchlaufend” funktionieren. Wie in den alten deutschen Milchwagen steigt man auf der einen Seite ein und bezahlt – um dann am Ausgang das Material zu bekommen. Saskia ist derzeit Arbeitslos und versteht sich selbst als Autodidaktin die allerlei Arbeiten toll findet.
Der von Saskia auserkorene “nette Standort” am Hoofdweg ist derzeit als Landwirtschaftsfläche ausgeschrieben – “auch wenn es um Pflanzen geht, ist ein Coffeeshop doch leider ein Geschäft” – der Antrag auf Nutzungsänderung des Platzes steht noch aus.
Saskias Hauptproblem ist aber, das sie sich vom Gemeinderat, vermutlich, falsch verstanden fühlt – darum ist sie auch an die Presse gegangen. Sie glaubt, das der Gemeinderat denken würde sie wolle mit dem Wagen von Dorf zu Dorf fahren – was aber NICHT ihre Absicht ist. Sie findet “Mit dieser Idee wird mehreren Arbeitslosen Menschen geholfen wieder an eine gute Arbeit zu kommen“.
Das Konzept des Invest-Unternehmers Frans Bakker sieht ganz anders aus. Der Mann möchte das “Pier von Scheveningen” (JA, das RIESEN DING am/im Meer) kaufen und zu einem “Vergnügungsparadies” incl. Nachtmarkt, Coffeeshop, Restaurantes, etc. machen. Mit Wind soll die eigene Energieversorgung gewährleistet werden. Der Coffeeshop soll in dem 2011 abgebrannten Teil eröffnet werden.
Das Bauwerk gehört der Familie “van der Falk” welche dafür eine Millionen EUR fordert, diese Forderung soll abgestimmt sein mit Vastgoed BV (welche gestern alle Mitarbeiter auf dem Pier entlassen haben – um den Gesamtzusammenhang zu verstehen und erklären zu können müsste ich mich Wochen zurücklesen…)
Bis Weihnachten gab es sehr serieuse Verhandlungen zwischen Bakker und dem Makler Zadelhoff. Seit dem aber Funkstille. Laut dem telegraaf hat die Familie v.d.Falk die Pläne Bakkers abgelehnt – ob wegen dem CS oder aus anderen Gründen ist nicht ersichtlich. Bakker selbst: “Ich gebe nicht auf! Ich will das Pier!”
Bakker scheint wirklich zu wollen. Das Pier ist verschuldet und muss umfassend renoviert werden. Bakker will auch all diese Altlasten, das verbliebene Personal und offene Löhne übernehmen. “Das eingeschlafene Pier muss für die Menschen wieder ein Erlebniss werden. Um Randfiguren und abhängende Jugendliche abzuhalten, wird ein Eintrittsgeld von 50ct erhoben, welche bei einem Kauf zurückerstattet wird.”
Wünschen wir Saskia und Frans alles Gute und viel Erfolg bei ihren Bemühungen, gegen den Trend, ein wichtiges Stück Kultur ihres Landes aber auch der Welt am Leben erhalten zu wollen.
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