Gelderlander Knipselkrantjes – 3

Nachdem unsere Sonntagsumfrage zur Spendenbereitschaft keine 18h später die ersten 100€ auf das Konto des DHV spülte, gibt es den letzten Teil der Gelderlander Knipselkrantjes zur Samstagsausgabe vom 19.01.2012 jetzt schon – und nicht erst Morgen!
Das motiviert mich! Weiter so! Und auch ich gebe mir noch mehr Mühe!

In der Rubrik Achterhoek behandelt der Gelderlander das unterschiedliche Verhalten der Bürgermeister im „Achterhoek“ – so nennt man die 9 Gemeinden umfassende Region zu der auch die Gemeinden Ijsselstreek, Winterswijk und Doetinchem gehören in denen es CS gibt.

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Ich halte mich an die Regeln des Justitzministers.

Doetinchem – Bürgermeister Herman Kaiser hält sich mit dem kontrollieren des Einwohnerkriteriums im Coffeeshop „‘t Rotterdammertje“ an die Regeln des Justitzministers. Das sagte er während der Gemeinderatssitzung auf Anfrage der PvdA wie er die Regeln handhaben wolle.

Emiel Koestal von der PvdA zeigte sich verwundert, das die Bürgermeister von Oude Ijsselstreek und Winterswijk nicht kontrollieren, Kaiser aber wohl. Er findet es befremdlich, das er das im Gelderlander lesen musste und nicht von Kaiser selbst informiert wurde.

Der Bürgermeister antwortete darauf, das er in der seit Anfang Dezember laufenden Debatte angeben hat in der vom Sicherheits- und Justizministerium vorgegebenen Weise zu kontrollieren. „Niemand im Gemeinderat hat mir widersprochen. Ijsselstreek und Winterswijk grenzen an Deutschland, darum werden die Bürgermeister der anderen Gemeinden das anders handhaben als ich“, sagt Kaiser.

Noch mal zur Erinnerung. Das Coffeeshopbeleid ist Gemeindesache – ABER – die Handhabung dieser Regeln obliegt EINZIG und ALLEIN dem Bürgermeister. Auch wenn der ganze Gemeinderat anderer Ansicht als der Bürgermeister ist hat er die VOLLE KONTROLLE und kann von einer Sekunde auf die andere alle Shops seiner Stadt auf oder zu machen – nicht nur für Touristen.

In einer vorrangegangenen Ausgabe des „de Gelderlander“ waren die Leser aufgerufen ihre Meinung zu der unterschiedlichen Handhabung des I-Kriteriums im Achterhoek kund zu tun. Hier ihre Kommentare:

Edith (50):
Wie verbogen die ganze Politik rundum CS in den NL ist. Zum 1. Januar sind ausländische Drogentouristen nicht mehr willkommen in den grenznahen CS, allerdings haben die Bürgermeister von Minister Opstelten die Möglichkeit bekommen davon abzuweichen. Was ist jetzt – ja oder nein oder nein oder ja? Der eine brave Stadtvater hält sich strikt an die Regeln, andere weichen davon ab und lassen Ausländer zu. Faktisch läuft es darauf hinaus: Wir wissen auch nichts genaues, aber man kann machen was man will und das ist egal. Hierdurch entsteht Verwirrung, es ist keine einheitliche Linie zu erkennen und es werden Unterschiede geschaffen.

Bart(61)
Hollands Beschränktheit: Auf der einen Seite verbietet Minister Opstelten dan Verkauf an Ausländer, aber auf der anderen Seite gesteht derselbe Minister zu das Bürgermeister davon abweichen. Das begreift niemand mehr. Warum einfach wenn es auch schwer geht? Duldet (reguliert) den Verkauf von Hasch an alle Konsumenten. Diese Herangehensweise hat sich über Jahre bewährt. Der Bürgermeister von Doetinchem muss zeigen das er für etwas steht und der Politik seiner Kollegen folgen. Unsere östlichen Nachbarn dürfen überall dem Bacchus (Gott des Weines) frönen, aber keinen unschuldigen Stickie rauchen? Nicht nachvollziehbar – aber so ist Holland.

Erik(25)
Opstelten gibt den Gemeinden die Möglichkeit selbst zu bestimmen ob sie in ihren CS Ausländer zulassen. Dann darf man sich natürlich nicht aufregen, das in verschiedenen Gemeinden die regeln auch verschieden gehandhabt werden. CS verursachen im Allgemeinen selten Belästigungen; während Alkohol die Menschen lebhaft und laut macht, hat Cannabis schliesslich einen umgekehrten Effekt. Da Ausländer freilich weiter Drogen kaufen wollen, werden sie den lokalen Bewohnern zur Last fallen mit Fragen, ob sie für sie einkaufen können. Auch wenn ich das nicht verstehe, das Kaiser das Verbot aufrecht erhält, so ist es doch sein gutes Recht anders darüber zu denken.

Rob(58)
Das sind vielmehr Regeln den eigenen Bürgersteig schön zu fegen um damit den Bürgersteig der Nachbarn zu besudeln. Es darf nicht möglich sein, das Gemeinden die Grasgesetze verschieden auslegen und handhaben. Wenn es kein EU-Gesetz ist, sollte es doch möglich sein das ein landesweites Gesetz kommt das von jedem respektiert wird. Das vorhandene Grasgesetz arbeitet der Kriminalität zu. Es ist eine fremde Sache das Gras verkauft und geraucht werden darf – aber nicht angebaut werden darf. In immer mehr Europäischen Ländern geht man toleranter mit den Grasgesetzen um, während wir „progressiver“ werden.

Die Edith(50) konnte ich nicht besser übersetzen. Wenn auch meine Frau sagt das liest sich „schwer“ und sie auch nicht eindeutig ausmachen kann ob die Frau pro oder contra ist… habe ich keine Chance… Diese 4 Leserstimmen stammen NICHT von Kiffern. Das sind ganz normale Gelderländer. Ich vermute der Rückhalt in der Gelderländer Bevölkerung für die Diskriminierung ist viel kleiner wie in Limburg. In Limburg hat man immer auch mind. eine Stimme dabei, die diese „beschissenen CS“ endlich den Bach runter gehen sehen will. Sowohl der „de Gelderlander“ selbst als auch seine Leser scheinen sehr besonnen mit dem ganzen Thema um zu gehen. In Internetkommentaren auf gelderlander.nl ist der Ton auch etwas rauer als in der gedruckten Zeitung, aber bei weitem nicht so nah an der Gürtellinie wie in den Limburgischen Zeitungen.