Man teilt sich seine (politische) Welt ja gerne in Schwarz und Weiß ein. Hierzulande dürfte die CDU wohl der größte Feind aller Cannabiskonsumenten sein, trotzdem wird ausgerechnet diese Partei höchstwahrscheinlich eines der fortschrittlichsten Gesetze für medizinisches Cannabis in Europa verabschieden.
In den Niederlanden ist es die VVD, die den Zorn der Kiffer auf sich zieht. Die Regierung um Mark Rutte hat dem Land zuerst den Wietpas und später das I-Kriterium spendiert, zumindest mancherorts. Und auch so grandiose Ideen wie die 15%-THC-Obergrenze (von der heute zum Glück niemand mehr spricht) und das Growshop-Gesetz gehen auf Kosten der rechtsliberalen Partei mit dem hässlichsten Parteilogo aller Zeiten.
Doch die politische Welt ist eben auch in unserem Nachbarland nicht nur in eindeutig in Schwarz und Weiß oder Gut und Böse aufgeteilt. Dies hat der Parteitag der VVD am letzten Wochenende erneut bewiesen. Die überwiegende Mehrheit der anwesenden Politiker sprachen sich für eine Regulierung der Coffeeshop-Hintertür aus, um so die Coffeeshops komplett aus der Illegalität zu holen. Man darf also endlich mal wieder auf positive Veränderungen hoffen.
Und auch auf lokaler Ebene sorgen VVD-Politiker immer mal wieder für Überraschungen. So hat Jan van Manen, seines Zeichens Bürgermeister von Utrecht, in einem Brief an den Gemeinderat angekündigt, dass man nächsten Monat zusammen (!!!) mit den neun Coffeeshops der Gemeinde die angestaubten Coffeeshoppolitik überarbeiten wolle. Vorbild sei das Gütesiegel aus Haarlem, die “Keurmerk”, die einem Shop zusätzliche Rechte und Pflichten gibt. So soll z.B. die maximale Lagermenge von derzeit 500g erhöht werden um den Geschäftsbetrieb zu erleichtern.
Solche Initiativen machen mich gewiss nicht zum VVD-Fan, zeigen aber, dass auch im gegnerischen politischen Lager manchmal die Vernunft regieren kann.
Prügelt mich, aber ich stehe dazu: Auch in der CDU entdecke ich in letzter Zeit einige gute Tendenzen. Wählen werde ich sie trotzdem nicht ;-)
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