Doch wieder mehr “Drogentourismus” in Maastricht ?

PowNed und andere Nachrichtenportale berichten heute über eine Email welche das Gemeinderatsmitglied Jos Gorren (CDA) in der letzten Woche an den Bürgermeister von Maastricht Onno Hoes geschickt hat. Diese hat er allerdings auch direkt an die Presse weitergeleitet. Das begrüße ich sehr, denn so wird die Sache öffentlich und läuft nicht hinter den Rücken der Bürger ab.

In dieser Mail beschwert er sich direkt bei Hoes über die steigende Zahl von belgischen Touristen die jetzt zwar nicht mehr in die Coffeeshops können aber dafür vermehrt bei Straßendealern kaufen.

Laut Gorren nimmt die Anzahl von Autos mit belgischen Nummernschildern deren Fahrer von immer dreister werdenden Dealern direkt in Wohngebieten versorgt werden, rasant zu. Dabei laufen mehr und mehr Deals auf Spielplätzen, Schulhöfen und anderen öffentlichen Räumen ab. Allerdings behaupten Hoes und Ivo Opstelten weiterhin, dass immer weniger Drogentouristen in die Niederlande kommen und der Wietpas zumindest in dieser Hinsicht ein Erfolg ist oder besser gesagt war.

Die Aussagen stehen sich also entgegen und es ist bis jetzt leider immer noch nicht klar ob der Strom der Drogentouristen tatsächlich so massiv abgenommen hat wie es immer behauptet wird. Auch Peter Schneider der Besitzer des Nododys Place in Venlo sagte ja schon, dass es auch jetzt noch immer genug Ausländer gibt die sich in den Niederlanden versorgen.

Das mag auf den ersten Blick erst mal unlogisch erscheinen, denn es gibt auch hier die Möglichkeit auf dem Schwarzmarkt zu kaufen aber nicht jeder hat da entsprechende Kontakte. Viele Kunden zahlen auch etwas mehr und schicken dafür die Dealer in die Coffeeshops.

Natürlich kann niemand sagen welcher Standpunkt jetzt richtig ist aber im Prinzip hat Jos Gorren keinen Grund hier absichtlich falsche Angaben zu machen.

Opstelten und Hoes wollen dagegen sicher ihr Gesicht nicht verlieren und ihr Wietpas Projekt verteidigen. Sie hätten also ein Interesse den Drogentourismus kleinzureden.

Kommt der Drogentourismus also wieder nach Maastricht oder war er in Wirklichkeit niemals ganz weg? Onno Hoes wird in den nächsten Wochen direkt mit Bürgern in Kontakt treten und vielleicht wird die Situation dann klarer.

Eines ist jedoch sicher, wenn jetzt doch noch genug Ausländer nach Maastricht und in andere Städte kommen, dann wird auch das heftig umstrittene Einwohnerkriterium für Coffeeshops die Overlast eher verstärken als verringern. Das könnte sich noch steigern wenn ab Januar 2013 auch Städte wie Nijmegen für Ausländer dicht bleiben sollten und nur Amsterdam, wenn überhaupt, für uns offen bleibt.