Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie sehr sich die Coffeeshoppolitik in den verschiedenen Gemeinden unterscheidet. Auf der einen Seite Gemeinden wie Maastricht, die mit hartem Kurs gegen ausländische Coffeeshopkunden vorgehen und am liebsten eine große Mauer ums Land bauen würden, auf der anderen Seite sehr fortschrittliche Gemeinden, die die Sache pragmatischer sehen und nach mehr als 40 Jahren nicht vergessen haben, warum die Coffeeshops einst ins Leben gerufen worden sind. Meist kann man alleine anhand der Zusammensetzung des Stadtrats sehen, wie eine Stadt positioniert ist (Ausnahmen gibt es natürlich auch).
Schaut man sich einmal die Gemeinde Leiden in Südholland an, dürfte schnell klar sein, woher der Hase rennt: Alleine 20 der 39 Sitze im Rat gehen zusammen an D66 (10), PvdA (6) und SP (4). Und somit ist es kaum verwunderlich, dass auch hier innovative Ideen aufkommen, wie man die Cannabisthematik angeht.
Jetzt hat eine überwiegende Mehrheit im Rat beschlossen, dass es in der Gemeinde einen geregelten Cannabisanbau für die Coffeeshops geben soll. Ursprünglich stand auch hier die Idee der Einrichtung eines CSCs im Raum,, die aber nach Diskussion der Vor- und Nachteile wieder fallen gelassen wurde. Auch die Art des Anbaus stand zur Debatte: Sollte der Anbau durch die Gemeinde selbst, durch ein unabhängiges Unternehmen oder, wie es letztendlich beschlossen wurde, durch die Coffeeshops selbst vorgenommen werden? Gegen die Pläne stimmten nur die VVC, die CDA und Leefbaar Leiden, die zusammen 11 Sitze im Rat besetzen.
Die Gemeinde arbeiten mit den Coffeeshops auf Augenhöhe zusammen und man ist versucht, gemeinsam eine gute Lösung zu finden.
Die größte Hürde steht jetzt allerdings noch bevor: Comandante Ivo Opstelten muss das Konzept noch abnicken. In der Gemeinde erhofft man sich, dass durch die Vermehrten Anträge aus großen Gemeinden (Utrecht nimmt eine Vorreiterrolle ein) der Druck auf die Regierung größer wird. Allein Beteiligten ist natürlich klar, dass die Sache aufgrund von internationalen Bestimmungen nicht so einfach ist. Aber zumindest hat Opstelten bereits mitgeteilt, dass das Modell aus Leiden ausdiskutiert werden soll.
Mögen sie eine Lösung finden!
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