Durch das erneute Verbot für Ausländer in den Coffeeshops in Sittard-Geleen wurden viele Kunden, vor allem in der Region, verunsichert. Schon mehrfach bin ich auf das Gerücht gestoßen, dass auch bald in anderen Gemeinden wieder Schluss mit lustig sein solle. Es gab sogar schon Berichte, dass die Coffeeshops selbst den Kunden erzählen, dass sie bald nicht mehr willkommen sein. Aber stimmt das wirklich? Wir wollen uns mal mit dem Status Quo in den drei beliebtesten Coffeeshopgemeinden des Südens beschäftigen.
Maastricht: Was soll man dazu noch sagen? Maastricht ist seit 2012 mit wenigen Tagen Ausnahme für ausländische Kunden tabu. Nichts desto trotz findet dort weiterhin ein intensiver Drogentourismus auch für Cannabis statt, der durch eine Heerschar an Strassendealern bedient wird. Dies hat dazu geführt, dass die Gemeinde seit Einführung des Wietpas / später I-Kriterium Dauergast in den Top 10 der Kriminalstatistiken des Landes ist. Vor 2012 tauchte die Stadt an der Maas nicht ein einziges Mal in der Rangliste der niederländischen Gemeinden mit den meisten Verbrechen auf, seit 2012 wurde nun zum dritten Mal in Folge der Platz 2 erreicht (relativ zur Einwohnerzahl). Der Dank dafür geht nicht nur an Onno Hoes, sondern auch an seiner Nachfolgerin Annemarie Penn-te Strake, die zwar etwas mehr auf Dialog mit der Gemeinde (Bürger, Händler, Coffeeshops) setzt, aber auch nicht wirklich viele Änderungen plant. Der Druck aus dem Rat ist aber stark wie eh und je. Konkrete Pläne zur Änderung der Situation sind jedoch nicht bekannt.
Venlo: Bürgermeister Antoin Schalten ist relativ emotionslos beim Thema lokale Drogenpolitik. Seiner Meinung nach sollte alles so bleiben wie es ist. Im Guten wie im Schlechten. Zwar unterstützt er den Wunsch nach einer Regulierung der Backdoor, will aber nur aktiv werden, wenn es grünes (Sic!) Licht aus Den Haag gibt. Zugangsbeschränkungen für Ausländer erneut einzuführen steht nicht zur Debatte. Nach der politischen Sommerpause gibt es eine Ratssitzung zum Thema Coffeeshopbeleid, ich erwarte, dass sich nichts ändern wird.
Roermond: Bislang gibt es keine Pläne, etwas an der lokalen Verordnung zu ändern. Die Situation in Sittard-Geleen hat in Roermond nicht zu einem Anstieg der Kundenzahlen geführt. Allerdings gibt es schon einige Beschwerden der Anwohner über das Verhalten der ausländischen Kunden. Zuerst mal ein paar Statistiken: 51% der Coffeeshopkunden seien Niederländer, der Rest ausländische Kunden, von denen etwa 90% Deutsche seien. Also Ihr, liebe Leser ;-) 45% der befragten Anwohner sind der Überzeugung, dass es oft Probleme mit den Besuchern gäbe. Zu nennen sind da Falschparker, Ruhestörungen und laute Gruppen im Bereich der Shops. 35% finden, dass es manchmal Probleme gäbe und der Rest sieht wenig bis gar keine Probleme in den Coffeeshopbesuchern. Zwar gehe ich nicht davon aus, dass sich in Roermond etwas ändern wird, wenn im Spätsommer erneut über die Coffeeshoppolitik im Rat diskutiert wird, allerdings muss man schon sagen: Wenn es Änderungen gibt, dass seid ihr selbst Schuld! Sich dezent und korrekt zu benehmen ist keine große Kunst. Und dass bei Fehlverhalten schnell “Kriminelle Ausländer raus” gebrüllt wird, wissen wir auch hierzulande…
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Gesetzgebung zwar nirgends in Stein gemeißelt ist, aber es auch keine konkreten Pläne gibt, irgendwo anders als in Sittard-Geleen, Ausländern den Zugang zu verwehren.
Alles, was Ihr irgendwo gehört habt sind Gerüchte oder Falschaussagen.
Sollte sich dennoch etwas ändern, werden wir selbstverständlich darüber berichten!
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