Es war eine kleine Sensation im Februar: Der von der Oppositionspartei D66 unter Federführung der Abgeordneten Vera Bergkamp eingebrachte Gesetzesentwurf zur Regulierung des Anbaus von Cannabis als Versorgung für die Coffeeshops wurde in der zweiten Kammer knapp bestätigt. Genug Abgeordnete der Regierung und der Opposition halten es demnach für sinnvoll, die “Backdoor” der Coffeeshops zu öffnen und somit die Produktion und den Einkauf zu regulieren und zu versteuern.
In Kraft treten kann das Gesetz aber erst, nachdem es von der ersten Kammer ebenfalls bestätigt wird. Die Abstimmung dazu soll am 14.04 stattfinden. Das Problem bei der Sache ist, dass die Mehrheitsverhältnisse in der ersten Kammer anders als in der zweiten sind und somit ernsthaft die Gefahr besteht, dass der Gesetzesentwurf abgelehnt werden könnte.
Jetzt gibt es einen interessanten Fürsprecher: Die staatliche niederländische Suchtberatung, die “Verslavingszorg”, hat sich in einem Brief an die Mitglieder der ersten Kammer gewendet und diese dazu aufgefordert, für den Gesetzesentwurf zu stimmen.
Nur durch eine Regulierung der Produktion und einer Kontrolle der Produktionsprozesse könne die Gesundheit der Konsumenten geschützt werden. Zudem könne man sich dann voll auf Jugendschutz, die Prävention und der Bekämpfung von Suchtproblemen beschränken. Mit anderen Worten: Es wäre eine Win-Win-Win-Situation, die für alle Beteiligten nur Vorteile hätte.
Man stelle sich vor, hierzulande würde sich ein Dr. Thomasius für eine Legalisierung aussprechen, weil er einsieht, dass sie nur Vorteile hätte. Unvorstellbar.
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