Update: Coffeeshopbesuche zu Coronazeiten?

Update: Alle Coffeeshops zu, auch das Kronkel.

Update: Seit heute (Sonntag, der 16.03) müssen alle Gaststättenbetriebe, eingeschlossen der Coffeeshops bis mindestens 06.04 geschlossen bleiben. Das Bekanntwerden hat für lange Schlangen vor den Coffeeshops gesorgt.

Update 2: Coffeeshop Kronkel in Nijmegen will den Verkaufsschalter weiterhin geöffnet lassen. Inwieweit das genehmigt ist, ist unklar!

Man kommt ja an Meldungen zum Coronavirus SARS-CoV-2, auch bekannt als Covid 19, überhaupt nicht mehr vorbei. Überall werden Veranstaltungen abgesagt, Krankenhäuser und Pflegeheime werden für Angehörige und die Öffentlichkeit geschlossen und der zeitweise Mangel an Klopapier, Nudeln und Konserven nimmt teilweise groteske Züge an. Nun sorgt das Virus tatsächlich für Einschränkungen in den ersten Coffeeshops.
Eigentlich war das zu erwarten, schließlich gehen andere Staaten da radikale Wege. Belgien hat z.B. angekündigt neben den Schulen auch Restaurants und andere Horeca Betriebe zu schließen. Bisher gibt es aus den Niederlanden noch keine solchen Nachrichten. Allerdings gehen die ersten Coffeeshops bereits eigene Wege. So haben einige Shops in der Grenzregion von Limburg bereits ihre Rauchräume geschlossen . In Amsterdam gibt es bei einem Shop Kontrollen am Eingang bei denen untersucht wird ob die Besucher erhöhte Temperatur haben oder andere Symptome aufweisen (ein Weg, den auch viele spanische CSC’s momentan gehen). Es ist wahrscheinlich dass sich weitere Shops zu solchen Massnahmen entschließen.
Grundsätzlich ist es zu begrüssen, daß hier Massnahmen ergriffen werden. Auch die Möglichkeit, die Hände zu desinfizieren wird schon öfter angeboten. Bleibt zu hoffen, dass einige der Shops die Hygiene in ihren Toilettenbereichen in diesem Zusammenhang mal genauer unter die Lupe nehmen und dass das dann auch in der Zukunft beibehalten wird.
Bisher hat man noch nichts von Panikkäufen von Hash und Weed gehört. Da es sich gerade in Amsterdam hierbei allerdings die Versorgung von Touristen dreht, ist davon auch nicht auszugehen. Schwieriger wird es für Leute, die aus medizinischen Gründen Cannabis konsumieren und sich hier in Coffeeshops eindecken. Diese werden im Falle einer Schließung auf den Schwarzmarkt ausweichen müssen. Und das dürfte für diesen Personenkreis keineswegs eine gute Sache sein.
Falls euch diese Betrachtung etwas seltsam vorkommt, so versetzt euch in die Lage einer alten Dame, die sich ihre paar Gramm in der Woche mangels Kostenübernahme oder Genehmigung aus einem Shop holt. Sollten die Niederlande dem Beispiel Belgiens folgen, hat Covid-19 tatsächlich geschafft, was für manche Politiker in Holland der feuchte Traum ist: Eine Schließung aller niederländischen Coffeeshops.

Im Grenzgebiet von Nordrhein-Westfalen zu den Niederlanden wird wegen des Coronavirus stärker kontrolliert. “Es handelt sich nicht um eine Wiedereinführung von Grenzkontrollen”, teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin mit. “Es handelt sich auch nicht um systematische Kontrollen, sondern um eine Verstärkung vor allem der stichprobenartigen Kontrollmaßnahmen im grenznahen Bereich.”

Steve Thunderhead