Gastbeitrag: Demonstrieren auf der Hanfparade 2014 in Berlin

Wir waren am vergangenen Samstag in Berlin auf der Hanfparade. Die meiste Zeit haben wir zusammen mit Nol und Ferry verbracht. Nol hat dazu in seinem Blog einen Artikel verfasst, den Manu (von Ausnahmemedizin, Cannamania und Potcoin.eu) netterweise für uns übersetzt hat. Zwar trifft der Artikel nicht direkt das Thema unseres Blogs, aber die Sicht eines niederländischen Coffeeshopbetreibers auf Deutschland, die Mentalität der Deutschen und auch die deutsche Szene ist sehr Interessant. Von mir auch nochmals Danke an Nol & Ferry für dieses tolle Wochenende! Hier also der Blogpost von Nol van Schaik:

keinwietpasnolferVor einiger Zeit luden mich die Organisatoren der 18. jährlich stattfindenden Hanfparade als Redner ein und dieser Einladung bin ich gerne gefolgt. Die Menschen hinter der Hanfparade und dem Berliner Hanfmuseum unter der inspirierenden Leitung von Steffen Geyer waren auch schon auf unseren 4:20 Demonstrationen in Amsterdam aktiv und daher empfand ich es als einen guten Anlass mit der deutschen Legalisierungsszene gemeinsam meine Stimme zu erheben.

Ferry Hansen und ich flogen nach Berlin, weil Flugtickets nur 22 € teurer waren als die Tickets für die Bahn. Wir wussten, dass sie in Berlin keine Coffeeshops oder ähnliche Einrichtungen haben, daher mussten wir sicherstellen, dass wir was zu Rauchen mit nach Berlin nehmen. Während der Sicherheitskontrolle mussten wir durch einen Körperscanner, aber glücklicherweise hatten wir nichts an unseren Körpern, heutzutage müssen ja alle Passagiere jeden Fluges durch diese piependen Röhren! Alles lief gut!

Wir sind nur eine Stunde geflogen und weil wir offensichtlich den schnellsten Taxifahrer Berlins erwischt haben, dauerte die ganze Reise bis ins Hotel, das uns Martin Steldinger von der Hanfparade Organisation gebucht hat, insgesamt nur eineinhalb Stunden.

Nach dem Check-In drehten wir uns erstmal ein paar Joints, um sie draußen zu rauchen, da das ganze Hotel als rauchfrei gekennzeichnet war. Wir zündeten vor dem Hotel unter den großen Bäumen etwas abseits von den Tabakrauchern, die sich um die großen Aschenbecher aufreihten. Während wir den Joint rauchten mussten wir feststellen, dass in dieser Zeit 4 Polizeiwagen auf der Straße an uns vorbeifuhren… während nur eines Joints! Sie wirkten nicht so, als ob sie auf uns achten, daher fühlten wir uns nicht alarmiert, aber es war schon ein bisschen seltsam. Nach dem Joint sind wir wieder hochgegangen, um mit Stefan und Manu von der “Kein Wietpas!”-Crew Kontakt aufzunehmen, die im selben Hotel eingebucht waren.
Sie waren auch schon in ihrem Zimmer und wir verabredeten uns um vor dem Haus nochmal den ein oder anderen Joint zu rauchen.

Während die Joints kreisten zählten wir weitere vier Polizeiwagen, die an uns vorbeifuhren, nicht sonderlich langsam, aber sie fuhren an uns vorbei! Unsere deutschen Freunde hatten auch keine Idee, warum so viele Polizeiwagen am Hotel unterwegs sind… Stefan und Manu fragten uns, ob wir sie zu einem Ort begleiten wollen, wo es ganz bekannte Hamburger gibt, aber als wir herausgefunden haben, dass sie nur mit einem 2 Sitzer Smart unterwegs sind, lehnten wir ab, weil uns die Idee mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren nicht gefiel. Wir erklärten ihnen, dass dies unser erster Besuch in Berlin ist und wir lieber Orte wie zum Beispiel das Brandenburger Tor aufsuchen wollten, daher gingen wir erstmal getrennte Wege.

Nachdem wir uns noch einen für den Weg gedreht haben verließen wir das Hotel in Richtung Stadtzentrum, gingen durch den beeindruckenden Hauptbahnhof, überquerten einen Kanal (Spree) mit einem großartig anmutenden und gut besuchten städtischen Strand auf einer Seite. Ferry war vom Reichstag besonders beeindruckt und weil er deutsche Vorfahren hat dachte er zurück an seinen Großvater, der dasselbe Gebäude als Kind gesehen hat. Das Brandenburger Tor ist aus der Ferne beeindruckend und wunderschön und wenn man näher heran kommt sieht es so aus, als ob die vielen Touristen Modelle wären, die vor hunderten von Kameras posieren und gestikulieren.
Die offene Fläche hinter dem monumentalen Tor war ebenfalls mit Touristen gefüllt und wir mussten feststellen, dass die einzigen Orte, an denen es was zu essen und zu trinken gibt, die Adlon-Hotel-Terrasse und Starbucks (yuk) waren. Beide Plätze sahen nicht sonderlich einladend aus, daher setzten wir unseren Spaziergang fort und endeten auf der Straße „Unter den Linden“, ein großer Boulevard in Verbindung an das Brandenburger Tor.

Wir entschlossen uns auf der Terrasse eines Restaurants, das etwas weiter die Straße runter lag, zu Abend zu essen. Es ist einer der wenigen Betriebe auf dieser breiten und langgezogenen Strecke. Wir bestellten Getränke und was zu Essen und beobachteten die Menschen die an uns vorbeigingen. Die Terrasse war direkt an einer Bushaltestelle und die anderen Menschen um uns herum aßen und tranken. Während des Essens unterhielten wir uns und lachten, was anscheinend außergewöhnlich war, denn alle Blicke auf der Terrasse waren auf uns gerichtet. Ferry und ich hingegen waren von dem ruhigen und stillen Verhalten der Menschen um uns herum überrascht und wir fühlten uns sehr auffallend, weil wir geredet und gelacht haben.

berlinferryhNach dem netten Essen gingen wir zurück ins Hotel, Ferry drehte einen Joint für den Rückweg direkt vor dem Brandenburger Tor, wo Poser und Kameraleute immer noch sehr präsent waren. Selbst die Touristen wirkten beeinflusst von der stillen und ruhigen Atmosphäre in Berlin, es waren kein Lachen oder andere Geräusche der Freude oder Aufregung um uns herum.

Zurück am Hotel rauchten wir einen weiteren Joint bevor wir auf unser Zimmer gingen, wir waren beide müde und beschlossen früh ins Bett zu gehen, gegen Mitternacht, da wir im Hinterkopf hatten, dass die Hanfparade mit einem 7 km Marsch am nächsten Tag durch die Innenstadt startet.
Es war gegen 2 Uhr nachts als wir bemerkten, dass auch Deutsche sehr laut sein können, denn die zurückkehrenden Gäste sangen bis um halb vier Fußballlieder vor dem Hotel. Der Unterschied zu der Situation früher am Tag müssen ein paar Liter Bier pro Person gewesen sein, das Getränk hat sie zum Leben erweckt, offensichtlich hat er sie zum Schreien und Singen gebracht, wir haben sogar jemanden Lachen gehört.

Nach einer kurzen Nacht und einem kleinen Frühstück habe ich herausgefunden, dass ein Freund, der mir versprochen hatte, meine Rede vom Niederländischen ins Deutsche zu übersetzen, nicht liefern würde und ich konnte ihn nicht erreichen. Ich fragte Stefan, ob er unseren gemeinsamen Freund kontaktieren kann und ich erläuterte ihm, warum es dringend ist. Auch Stefan konnte unseren Freund nicht erreichen, aber er bot mir an, meinen Text gemeinsam mit Steve zu übersetzen. Wir alle setzten uns in den Hotelgarten, wo Stefan und Steve meine Rede übersetzten während Ferry, Manu und ich ein paar Tüten zu unser aller Freude drehten.
Danach blieb uns nur noch wenig Zeit, bis der Marsch beginnen würde, daher drehten wir noch ein paar Joints mehr, um für den langen Weg vorbereitet zu sein.

vorbereitunghanfparadevertalingtuin

Als wir ankamen war der Platz vor dem Hauptbahnhof schon gut gefüllt, wir mischten uns unter die Menschen, um näher an den Wagen der Organisatoren zu kommen, von dem Steffen Geyer seine Eröffnungsrede der Hanfparade halten würde. Steffen ist in der deutschen Cannabisszene sehr bekannt und beliebt und ich bin mir sicher, dass er seit seinem ersten Zug an einem Joint ein Aktivist sein muss!
Steffen hat es geschafft, mit seinen gut gewählten Worten die Menschenmassen zum Jubeln und Schreien zu animieren, danach verließ er die Bühne, damit weitere Cannabisredner ihre Argumente für die Legalisierung von Cannabis herausschreien konnten.
In der Zwischenzeit rauchten wir alle meine 5 vorgedrehten Super Maroc Hash Joints in der Menge, teilten sie mit den Verrückten um uns, was auch der Grund dafür war, dass ein Mädchen neben mir Probleme mit dem Kreislauf bekam, nachdem der zweite Joint die Runde machte.
Zum Glück überschaute Ferry die Situation, er hat viele solcher Probleme während seiner 17jährigen Arbeit als Cannabisdealer in meinem Shop gesehen. Er hat sie dazu aufgefordert einen Schluck Limonade zu trinken und hielt sie lange genug am Boden um sich zu erholen um danach wieder auf die Beine zu kommen. Ich fühlte mich ein wenig schuldig aber es tat mir nicht wirklich leid, es gab ein bisschen was wegzurauchen, aber die wenigen Joints, die wir von anderen Verrückten bekamen, waren von Tabak überfüllt und es war nur sehr wenig Gras oder Hasch drin.

Meine Joints waren gut geladen, daher erinnere ich mich, dass sie für unsere deutsche Gesellschaft ein wenig zu stark waren, aber die, die von ihnen geraucht haben zeigten mir alle ein breites Grinsen nach ein paar Zügen.

Neben der großen Menschenmenge besteht die Hanfparade aus einem guten Dutzend von Trucks und Bussen, alle mit Legalisierungsgruppen an Board und alle waren mit lauten Sound Systemen ausgestattet.

hanfparade1

 

Nachdem der letzte Redner seine Beschimpfung der Cannabis Repression beendet hatte, begann die Parade den Platz zu verlassen, dutzende von Polizeiwagen räumten die Straßen für die tausenden Demonstranten und die beteiligten Fahrzeuge. Der Marsch war eine “Bitch”, es war heiß und feucht und ich habe keine wirklichen Laufschuhe getragen, aber die großartige Stimmung und ein paar Stopps zum Drehen eines Joints machten das Ganze machbar.

hanfparade2

Jedes Mal wenn ich mich hinsetzte, um einen Joint zu drehen, wirkte es so, als sei es ein öffentlicher Auftritt, nicht fremd, in Anbetracht der Tatsache der großen Cannabisknappheit bei den Cannabisdemonstranten. Wenn ich einen Joint zündete, reichte ich ihn erst in unsere kleine Runde weiter und wenn ich ihn zurückbekam, reiche ich ihn weiter an meine Nachbarn in der Menge um den Joint mit so vielen Menschen wie möglich zu teilen.

noldraaitjoint

Während der Parade und auf der Abschlusskundgebung kamen dutzende Menschen auf Ferry und mich zu, um zu fragen ob wir Gras oder Hasch zu verkaufen hätten. Wir erklärten ihnen freundlich, dass wir es normalerweise machen würden, allerdings nur in unseren Coffeeshops und nicht auf Deutschlands Straßen, wenn wir gerade einen Joint in der Hand hatten, teilten wir ein paar Züge mit ihnen, um zumindest etwas ihre Bedürfnisse zu befriedigen.

Nach einer Weile und unzähligen Anfragen nach Dope fragte ich Stefan: “Warum denken all diese Leute dass wir eine Gruppe niederländischer Cannabis Dealer sind?“ Stefan antwortete:“ Weil Ihr es seid!“

Wir waren überrascht zu sehen, wie viele junge Menschen, die gerade mal 15-16 Jahre alt waren, an der Hanfparade teilnehmen, das ist etwas, dass man niemals auf einer Legalisierungsdemonstration in den Niederlanden sehen würde. Sie wollen eindeutig eine Zukunft mit Coffeeshops, weil die meisten von ihnen mit Cannabismotiven bekleidet waren und weil die meisten von Ihnen Joints teilten und rauchten, viel mehr als die älteren Demonstranten.
Ferry bremste einen übermütigen Youngster, der ihn nach einem Zug an seinem Joint fragte und wollte seinen Personalausweis sehen, so wie er es auch immer im Coffeeshop macht, wenn ein Youngster an seinem Schalter Dope kaufen möchte. Der Junge war wirklich enttäuscht, besonders nachdem Ferry den Joint an einen älteren Freund von ihm weitergab, aber ich denke Ferry hat das Richtige getan. Unsere deutschen Freunde beobachteten das Ganze lachend, Ferry ist eine sehr extrovertierte Person, er sprang und tanzte auf der Parade die ganzen 7 km durch Berlin und brachte die Demonstranten um uns herum zum Lachen und sie tanzten mit ihm.

Als die Parade am Ort der Abschlusskundgebung ankam fing es an zu regnen, glücklicherweise nur für 15 Minuten, für den Rest der Veranstaltung war das Wetter spitze. Die Trucks wurden zwischen den bereits aufgestellten Buden und Ständen, die Hanf, Cannabis und die vielen Produkte aus unserer geliebten Pflanze bewerben, geparkt.
Nachdem es aufgehört hatte zu regnen setzten wir uns auf eine Bank, auf der wir die “Reeperbahn” überblicken konnten, wo ein paar Hänflinge damit begannen, ein Hanfseil aus rohen Hanffasern herzustellen. Für eine Weile drehten und rauchten wir ein paar weitere Joints, während wir etliche weitere Dope-Anfragen abwürgen mussten wurden wir in der Sonne richtig schön breit und beobachteten die tausenden Leute in unserer Nähe. Als wir dort saßen bemerkten wir den einzigen negativen Vibe dieses Events, Menschen die zu betrunken waren um sich zu benehmen, weil Alkohol großflächig verfügbar war. Für dieses Phänomen haben wir die Knappheit von Cannabis verantwortlich gemacht und wir waren uns alle einig, dass sich diese Leute wie wir und die meisten anderen verhalten hätten, wenn sie anstatt Bier und Alkohol zu trinken lieber Hasch oder Weed geraucht hätten.

Insgesamt war die Leidenschaft der deutschen Aktivisten und Hanfunternehmer herzerwärmend, sie sind vollends von Ihren Argumenten für eine Legalisierung überzeugt, ihr schon seit jahrzehnten andauernder Kampf gegen eine der konservativsten Regierungen in Europa ist bewundernswert und er scheint zusehends mehr Unterstützung aus der Bevölkerung zu bekommen. Steffen und seine Co-Organisatoren verdienen Anerkennung für dieses gut organisierte Event, so weit ich es erkennen konnte, gab es von ihnen keine Versäumnisse!
Has Cornellisse, Gründer und Präsident von „Legalise the Netherlands“ war mit einem Truck anwesend um seine deutschen Gegenstücke zu unterstützen und er hat auf der Hauptbühne ebenfalls eine Rede abgeliefert. Er erzählte mir, dass ich einen Redner-Pass benötige, um Backstage zur Hauptbühne zu kommen, daher ging ich los, um Einen zu bekommen, begleitet von der “Kein Wietpas!”-Crew, die mich mit in den medizinischen Cannabisbereich nahmen, wo einige Patienten Zuflucht fanden, um ihre Medizin einzunehmen. Mein alter Freund Evert war dort und hatte seine „Verdamper“ aufgestellt, wir treffen uns wirklich in allen Ländern dieser Welt ohne vorher von der Anwesenheit des Anderen zu wissen, daher waren wir nicht überrascht aber glücklich uns an einem neuen Cannabis Hotspot zu treffen. Martin Steldinger, einer der Co-Organisatoren, übergab mir meinen Rednerpass, um Backstage und Onstage zu gelangen.

Meine erste Rede auf Deutsch lief super, besonders weil ich eine gute Übersetzung hatte, von der ich Ablesen konnte, mein Beitrag hat erklärt, wie viele Steuergelder und andere ökonomische Vorteile die deutsche Regierung und deren Bevölkerung durch die Aufrechterhaltung der Prohibition verpassen. Mit 82 Millionen Einwohnern könnte Deutschland 120.000 neue Jobs in 8.200 möglichen Coffeeshops entstehen lassen, die enorme 25.000.000.000 € (25 Milliarden €) pro Jahr an Umsatz generieren könnten und der Staatsschatz könnte durch Steuergeldern von Coffeeshops um 5 Milliarden Euro ansteigen.

Nachdem ich meine Rede gehalten hatte traf ich mich wieder mit meiner Truppe vor der Bühne, wo wir der Musik lauschten, die von coolen Künstlern auf der Bühne gespielt wurde. Wir rollten weitere Joints bis uns das Cannabis ausging, aber wir hatten nicht alles aus dem Hotel dabei, und teilten sie mit den Menschen um uns, die sofort damit begannen, den Rauch unserer Joints aufzusaugen, sobald wir Einen zündeten. Eine Stunde später waren dann unser Cannabis und auch die restliche Energie verbraucht, wir waren bis zu den Knochen stoned und bereit für einen weiteren langen Weg um zurück zum Hotel zu gelangen. Wir verabschiedeten uns von unseren Freunden, die durch das Teilen sehr zahlreich waren und verließen sie, damit sie die letzten 2 Stunden des Events genießen konnten, wir benötigten unsere letzten Kräfte um zurückzukommen und zu sitzen, einfach nur sitzen.

Als wir gerade gegen 23.30 Uhr dabei waren uns schlafen zu legen, weil wir um 7:30 Uhr schon wieder aufstehen mussten um pünktlich zum Flughafen zu kommen, erhielt ich eine Nachricht von Stefan: „ Habt Ihr noch Lust ein Bisschen mit zum Hanfmuseum Berlin zu kommen?“ Nachdem er mir sagte, dass es ein 20minütiger Spaziergang sei, habe ich höflich abgelehnt. Mein zweiter Gedanke war, dass ich diesen Ort doch sehr gerne besuchen wollte, Steffen hat unser globales Hanfmuseum in Haarlem schon 1998 besucht, daher wollten wir die Ehre zurückgeben, wenn wir schonmal in Berlin sind. Ich schlug Stefan und Manu vor, ein Taxi zum Hanfmuseum zu nehmen und so machten wir es dann auch.

steffennolhanfmuseum

Steffen wartete am Eingang, wie sich später herausstellte tat er es nicht für uns. Er lud uns sein und machte die Beleuchtung des Museums an, damit wir uns umschauen konnten. Ferry und ich machten das auch sofort und als wir gerade dabei waren, wurde uns klar, warum Steffen an der Eingangstür gewartet hatte, denn auf einmal rief er: „ Alle Mann an Deck um den Truck auszuladen!“
Wenn Steffen Dir was sagt ist Widerstand zwecklos, daher schlossen wir uns den anderen an und halfen beim Ausladen des Trucks, trugen Hanfparade Materialien und stapelten sie im Museum. Die vielen Hände haben diese Arbeit schnell erledigt und im Anschluss daran wurden wir auf eine Tasse Kaffee in den Keller des Museums eingeladen, was uns in eine richtig echte Underground-Bar, dekoriert mit Informationen über Hanf und jeder Menge Hanfparade-Poster, geführt hat.

hanfmuseum

An der Bar wurde uns Kaffee und Süßigkeiten gebracht, was uns dazu brachte, dort zu verweilen und eine frische Tüte zu drehen und zu teilen. Die Truppe wuchs auf bis zu 30 Personen, alle Mitglieder der Hanfparaden-Crew, Menschen die einmal mehr den längsten Tag ihres Jahres hinter sich gebracht haben. Die Atmosphäre war großartig, wir sahen viele lachende Gesichter, müde – aber fröhlich, die größte Konzentration an lachenden Gesichtern die wir in Deutschland bisher beobachten konnten, und das alles, weil wir über eine verbotene Substanz einer großartigen Pflanze aufgeklärt sind.

nolfermuseumbar

Es war gegen 3 Uhr am Morgen, als wir die Kellerbar und die nicht kleinzukriegende Hanfparade-Crew bei guter Stimmung völlig verbraucht verließen.

Wie in der ersten Nacht schliefen wir auch in der zweiten Nacht nicht viel, aber wir fanden beide, dass sich die Reise gelohnt hat, es war eine weitere großartige Erfahrung in der wunderbaren Welt des Weed und wir haben jeden Moment davon genossen.
Der Taxifahrer, der uns zurück zum Flughafen brachte, erklärte uns warum so viele Polizeiwagen die Straße unseres Hotels frequentieren: etwas weiter die Straße runter ist das Clubhaus der lokalen Hells Angels…
Gegen 11 Uhr waren wir zurück in Haarlem am Coffeeshop, wo wir uns erstmal einen anständigen Kaffee und einen Amnesia Joint gönnten, welcher mich nicht meiner Erinnerung beraubt hat, wie ihr hier lesen könnt…

Ich möchte hiermit meine Bewunderung und meinen Dank an Steffen, seine Mitorganisatoren und alle freiwilligen Helfer zum Ausdruck bringen, ihr habt großartige Arbeit geleistet, für Cannabis!
Danke Stefan, Steve und Manu, dass ihr diese wundervolle Erfahrung mit uns geteilt habt und dass ihr mir bei der Übersetzung meiner Rede aus der Patsche geholfen habt.

Ich wünsche allen deutschen Cannabisfans die Kraft, Steffen & Co. in ihren Bemühungen um eine menschliche und verständliche Politik für die Produktion, den Verkauf und den Konsum von Cannabis zu unterstützen, bleibt stark!

Berlin, danke dass wir da sein durften, zumindest haben wir es geschafft ein paar von Euch zum Lachen zu bringen und die anderen haben wir dazu gebracht ihre Köpfe zu bewegen um die beiden kichernden Holländer in eurer großartigen Stadt zu sehen.

Bitte, Frau Angela Merkel, befreien Sie endlich Deutschlands Grinsen und Lachen, legalisieren sie die Produktion von Cannabis und Sie werden die Unterschiede in den Gesichtern ihrer Mitbürger schnell erkennen.

Nol van Schaik