Amsterdam ist Drogenhauptstadt Europas

Na, wer hätte das gedacht? Amsterdam ist, was den Drogenkonsum angeht, Europas führende Stadt. Dies ergaben Abwasseruntersuchungen des European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction (EMCDDA), die nach Rückständen von Drogenkonsum in 50 europäischen Städten vorgenommen wurden.

Dass dies bei Cannabis der Fall ist, dürfte niemanden wirklich überraschen. Mit 469,4mg Rückstände pro 1000 Einwohner schlägt die Grachtenstadt Barcelona mit 165,7mg eindeutig. Hauptgrund dafür dürfte natürlich sein, dass die Cannabis Social Clubs in Spanien eigentlich nicht für Touristen vorgesehen sind. Dass dies nicht immer der Fall ist, ist ein offenes Geheimnis, trotzdem reduziert es natürlich die Zahl der “externen” Konsumenten. Es folgen Antwerpen, Paris und Lausanne (Schweiz) und dann wieder Utrecht und Eindhoven. Hiermit wird also offensichtlich, dass eine strengere Politik nicht unbedingt dafür sorgt, dass man nicht in den Top 5 auftaucht…

Aber auch bei der Partydroge MDMA ist Amsterdam führend. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Städten sind allerdings nicht so hoch, es wird einfach überall konsumiert. Trotzdem hat Amsterdam mit 150,5mg Rückständen (Zahlen sind nicht mit anderen Drogen zu vergleichen) fast die doppelte konsumierte Menge wie Utrecht mit 86mg

Beim Kokainkonsum ist aber eine andere Metropole auf Platz 1: London. Hier fanden sich 737,3mg Rückstände, Amsterdam folgt aber nur knapp mit 716,4mg.

Bildschirmfoto 2016-03-17 um 12.37.24Überraschungen gibt es dann beim Methamphetamin (Chrystal, Meth). Generell lässt sich sagen, dass diese Droge eine eher unbedeutende Rolle in ganz Europa hat. Herausragend sind dabei nur zwei Städte der Untersuchung: Prag und Oslo. Ob Messungen im deutschen Regierungsviertel vorgenommen wurden, ist unbekannt…

Generell kann man sagen, dass Drogenkonsum so oder so stattfindet. Niemand lässt sich von Verboten oder hohen Strafen abhalten. Daher wird es generell Zeit, die bisherige Politik bei allen Drogen zu überdenken. Durch Abschaffung von Strafverfolgung und gleichzeitig das Schaffen von Hilfsangeboten wie z.B. Drugchecking und Therapieplätze lassen sich wesentlich mehr Probleme aus der Welt schaffe, als dies bisher der Fall ist