Manchmal scheint es so, als reiche das Langzeitgedächtnis von niederländischen Politikern nur wenige Monate zurück. Anders kann ich mir jedenfalls nicht erklären, warum Sjraar Cox (PvdA), der Bürgermeister von Sittard-Geleen (Limburg), sich jetzt zusammen mit dem Gemeinderat dazu entschlossen hat, nach knapp 3 Jahren das I-Kriterium, also der Ausschluss von Ausländern in den Coffeeshops, wieder einzuführen.
Vergessen scheinen die Monate nach der ursprünglichen Einführung, in der die Stadt mit Strassendealern zu kämpfen hatte, die “Drogentouristen” die weiterhin kamen bedient hatten. Mit dem Abschaffen des I-Kriteriums verschwanden die Dealer so schnell, wie sie gekommen waren und es kehrte wieder Ruhe ein.
Naja fast, denn laut Cox würden durch das I-Kriterium in Maastricht (Limburg) jährlich ca. 300.000 meist belgische Kunden zusätzlich in Sittard-Geleen aufschlagen und dort Parkraum belegen und, wer hätte es gedacht, Overlast verursachen. Dass das Problem eher daran liegt, dass Maastricht die falsche Politik hat und “seine” Gemeinde die bessere, darauf kommt er wohl nicht.
Also werde man ab 01.06 das I-Kriterium wieder einführen und Coffeeshops bestrafen, die Artikel 1 des niederländischen Grundgesetzes befolgen.
- Alle, die sich in den Niederlanden aufhalten, werden in gleichen Fällen gleich behandelt. Niemand darf wegen seiner religiösen, weltanschaulichen oder politischen Anschauungen, seiner Rasse, seines Geschlechtes oder aus anderen Gründen diskriminiert werden.
Ganz großartige Entscheidung, Bürgermeister Cox! Deine Stadt wird die Zustände von 2012/2013 erneut erleben, die Einzelhändler werden erneut Umsatzrückgänge verzeichnen und die Coffeeshops müssen erneut Personal entlassen.
Und natürlich sollte jedem klar sein, dass sich das Problem auch einfach nur verlagern wird. Dann ziehen die Kunden halt z.B. nach Heerlen weiter.
Geschichte wiederholt sich immer und immer wieder.
Aber das scheint in Europa ja momentan eh im Trend zu sein.
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