Wenn man ein Blog betreibt, das sich mit der niederländischen Drogenpolitik beschäftigt, dann sieht man sich unweigerlich der Tatsache ausgesetzt, dass man primär schlechte Nachrichten verbreiten muss. Wir leben zwar nicht mehr zu Zeiten, wo man den Überbringer schlechter Nachrichten umgebracht hat, aber trotzdem will man auch mal Positives berichten…
Also tun wir das doch einfach mal! Neben all den Schließungen von Coffeeshops kommt es doch trotzdem immer mal zu Neueröffnungen. Wir wollen Euch mal über die aktuellen Geschehnisse berichten!
In Zaanstad (Nordholland) gibt es Überlegungen in den Dörfern Krommenie (knapp 16.000 Einwohner) oder Wormerveer (knapp 11.000 Einwohner) einen Coffeeshop zu genehmigen. Dafür haben sich die beiden Koalitionsparteien D66 und PvdA und Teile der Opposition ausgesprochen. Zusammen würden sie eine Mehrheit im Gemeinderat ausmachen. Ziel sei die Reduzierung des Strassenhandels und die damit einhergehenden Probleme wie Overlast. Bürgermeisterin Geesje Hendrika Faber (PvdA) ist gegen die Pläne, weil es nach ihrer Meinung in der Gegend keine Probleme mit Overlast gäbe, was einige Anwohner jedoch anders sehen. Aktuell gibt es in der gesamten Gemeinde Zaanstad drei Coffeeshops (alle in Zaandam) für 152.000 Einwohner.
In Groningen stand Rene Mertens 12 Jahre auf der Warteliste für einen neuen Coffeeshop. Und nachdem es in der Gemeinde kürzlich Schließungen gab, wird Mertens jetzt wohl bald seinen Coffeeshop eröffnen. Die Renovierungsarbeiten sind bereits im vollen Gange, auch wenn die Lizenz noch nicht erteilt wurde. Es muss noch die Zustimmung der Nachbarschaft eingeholt werden, damit Bürgermeister Peter den Oudsten (PvdA) die Lizenz vergeben kann. In einer Reportage zeigt der zukünftige Betreiber schon mal die Räumlichkeiten.
In Amersfoort (Utrecht) hingegen ist man noch nicht so weit. Zwar hat die Gemeinde kürzlich beschlossen, dass sich zu den drei bestehenden Coffeeshops ein weiterer gesellen soll und es dafür auch bereits ein paar Bewerbungen gab, aber wenn es dann ernster wird und die Stadt um konkrete Konzepte bittet, bekommen die Bewerber dann doch kalte Füße. Und somit kann man sich also weiterhin bewerben. Wer Lust darauf hat, einen Coffeeshop zu eröffnen und dafür auch eine geeignete Immobilie in Amerfoort vorweisen kann, der kann sich gerne bei der Gemeinde bewerben!
Ihr seht also, es müssen nicht unbedingt immer weniger Coffeeshops werden, vereinzelt kommen auch wieder welche hinzu.
Leider sind das aber viel zu wenige.
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