Angesichts der vielen Beschüsse auf Coffeeshops könnte man fast meinen, in Amsterdam sei momentan Wild-West-Stimmung ausgebrochen. Denn schon wieder sind in der Nacht vom 30. auf den 31. Oktober Schüsse auf eine Gewerbeimmobilie abgefeuert worden. Diesmal war es jedoch kein Coffeeshop, sondern ein Restaurant. Allerdings kein beliebiges, sondern es handelte sich um das “Green House Kitchen” in der Haarlemerstraat.
Das “Green House Kitchen” existiert seit letztem Jahr und hat zur Eröffnung viel Medienberichterstattung auf sich gezogen, am bekanntesten dürfte wohl der Artikel in der Vice gewesen sein. Munchie-Kultur in Reinform. Stonerfriendly, aber eben kein Coffeeshop. Betrieben wird das Restaurant, das natürlich zur Green House-Kette gehört, von Celester Roskam, der Tochter vom Cannabis-Celebrity Arjan Roskam (bekannt aus Funk und Fernsehen…), der ihr das Restaurant als Erfüllung eines langjährigen Traumes geschenkt hat.
Nun also wurde das Restaurant gegen 3.30 Uhr beschossen. Dass dies eine Stunde vor der üblichen Zeit geschehen ist, dürfte wohl an der Zeitumstellung gelegen haben. Anwohner hörten die Schüsse, verständigten die Polizei, die fanden vor Ort aber nichts. Erst am Morgen fanden Passanten die Einschusslöcher in der Schaufensterscheibe des Restaurants, verständigten erneut die Polizei und kurze Zeit später kam dann wie üblich im Auftrag von Bürgermeister Eberhard van der Laan der Schließungsbefehl. Seitdem ist der Laden mit den obligatorischen Brettern vernagelt und an ihnen prangt das Standardschreiben der Gemeinde, dass von der Gefahr für die Nachbarschaft verkündet. Und zwar wegen des beschossenen “Coffeeshops Green House Kitchen”. Ja richtig gelesen, die Stadt hat sich nicht einmal mehr die Mühe gegeben, den Text auf dem Schreiben korrekt anzupassen.
Somit ist auch das “Green House Kitchen” auf unbestimmte Zeit geschlossen worden. Wie immer fehlt vom Täter jegliche Spur.
Bislang konnte ich noch keinerlei Statements der Green House-Kette sowie von der Roskam-Familie finden. Der Anwalt der Kette, Maurice Veldman, liess lediglich wissen, dass es im Vorfeld keinerlei Erpressung gegeben habe.
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