Die Akte van Laarhoven

Im Januar wurde Johan van Laarhoven aus seiner Haft in Thailand in die Niederlande überführt. Den Rest seiner Strafe muss er nicht mehr in der “Hölle von Bangkok” verbringen, sondern darf seine Haft im Rechtsstaat Niederlande verbringen. Keine Frage: Das ist gut so, nicht umsonst kritisieren Menschenrechtsorganisationen immer und immer wieder die Zustände in thailändischen Gefängnissen.

The Grass Company Tilburg

Trotzdem sollte man nicht übersehen, dass van Laarhoven offensichtlich einigen “Dreck am Stecken” haben dürfte, weshalb die niederländische Staatsanwaltschaft nun eine Anklage vorbereitet. Jetzt sind einige brisante Details über die Anschuldigungen gegen den ehemaligen Coffeeshopbetreiber ans Licht gekommen.

Van Laarhoven stritt stets ab, seit dem Verkauf seiner Coffeeshops in Tilburg und Den Bosch noch etwas mit dem Geschäftsbetrieb zu tun zu haben. Er wollte seitdem nur seinen Reichtum in Pattaya zusammen mit seiner Frau genießen.

Doch Abhörmaßnahmen der niederländischen Polizei sprachen ein ganz anders Bild. Van Laarhoven mischte sich noch intensiv in den Betrieb der Shops ein. Er beobachtete das Geschehen in den Shops regelmäßig durch die installierten Überwachsungskameras und griff häufig zum Telefonhörer um sich z.B. über Mitarbeiter bei der Geschäftsführung zu beschweren.

“Sagen Sie dem Arschloch von der Security, er soll sich nicht mit solchem Desinteresse an die Wand lehnen” war z.B. ein Satz, der aus dem Abhörprotokoll hervor geht.

Erst jetzt ist klar geworden, warum er sich noch so sehr um die Shops kümmerte. Bei einer Hausdurchsuchung des luxemburgischen Treuhandbüros Godfrey & Higuet, das jahrelang die Geschäftsinteressen der Brüder Van Laarhoven vertrat, wurde ein geheimer Vertrag zwischen Van Laarhoven und den neuen Betreibern der Grasscompany Coffeeshops gefunden.

Johan hatte sich Rückkaufsrechte für Shops sichern lassen. Demnach hätte er jederzeit für den symbolischen Betrag von 1€ seinen Anteil der Coffeeshops zurückkaufen können. Der geschätzte Wert dieser Anteile liegt bei 10 Millionen Euro.

Mittlerweile scheint diese Option jedoch völlig wertlos zu sein. Die Gemeinde Tilburg beabsichtigt, die Coffeeshop-Lizenzen der Coffeeshops der Grass Company wegen “der Gefahr des Missbrauchs zur Ausbeutung krimineller Vermögenswerte und zur Begehung von Straftaten” zu entziehen. Auch Den Bosch erwägt, die Lizenzen zu entziehen.