Johan van Laarhoven zurück in den Niederlanden

Der Fall Johan van Laarhoven hat uns schon öfters beschäftigt. Der Gründer der Coffeeshop-Kette “The Grass Company” verbüßt eine Haftstrafe von mindestens 20 Jahren in Thailand wegen mutmaßlicher “Geldwäsche von Drogengeldern”. Seit 2014 sitzen er und seine thailändische Frau unter menschenunwürdigen Bedingungen im Knast, die ursprüngliche Haftstrafe von 103 Jahren wurde nach dem Berufungsverfahren auf 75 Jahren für den heute 59 jährigen heruntergesetzt. Seine thailändische Frau Tukta wurde zu einer Haftstrafe von zuerst 12, später dann 7 Jahre und 8 Monaten verurteilt.

Alles zum Fall könnt Ihr hier nachlesen. Immer mal wieder haben wir über das Schicksal von Laarhoven berichtet. Vor einigen Wochen hat dann Justizminister Ferdinand Grapperhaus versprochen, dass der ehemalige Shopbetreiber in die Niederlande zurück geholt werden solle. Dazu sollen die guten diplomatischen Verbindungen zu Thailand genutzt werden.

Hat sich für die Rückführung eingesetzt: Minister Grapperhaus

Diese Woche war es dann tatsächlich soweit. Johan van Laarhoven wurde zurück in die Niederlande geflogen. Dort angekommen wurde er in die Justizvollzugsanstalt Vught (Nordbrabant) überführt. Dort muss er vorerst auf das wiederaufgenommene Verfahren gegen ihn warten. Teil der Vereinbarung zwischen den Niederlanden und Thailand war es, dass die in Thailand verhängte Haftstrafe im Heimatland fortgesetzt wird. In den Niederlanden ist die Höchststrafe für das Vergehen 16 Jahre.

Laarhovens Anwälte Geert-Jan Knoops und Gerard Spong haben ein Eilverfahren angestoßen, um Johan aus dem Gefängnis in ein Krankenhaus zu überführen, denn die Haft in Thailand habe ihm gesundheitlich enorm zugesetzt. In dem Antrag ist die Rede von 16 unterschiedlichen Leiden, die einen Aufenthalt in einem Krankenhaus sofort erfordern, darunter Herzleiden, Verdacht auf Hautkrebs und Schmerzen am ganzen Körper. Der Zustand sei ernstzunehmen. Minister für Rechtsschutz, Sander Dekker betont hingegen, dass auch im Gefängnis einen gesundheitliche Versorgung gewährleistet sei, zumal es auch Gefängniskrankenhäuser gebe.

Wann das Verfahren gegen Laarhoven erneut beginnt ist noch unklar. Es gibt auch bereits ein Gnadengesuch der Anwälte, das ebenfalls geprüft wird.

Für Johan van Laarhoven ist sicherlich der schlimmste Teil des Martyriums überstanden, er hat jetzt die letzten Tage zum ersten Mal seit Jahren in einem Bett geschlafen.

Sein Frau hingehen sitzt noch weiterhin in Thailand in Haft. Aber auch hier hat Minister Grapperhaus versprochen, sich für eine vorzeitige Entlassung einzusetzen. Da sie thailändische Staatsbürgerin ist, kann sie nicht in die Niederlande überführt werden, auch wenn sie dort mal lebte.

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