Rutte macht kurzen Prozess mit Plänen für legalen Hanfanbau

Wageningen – Das Kabinett wird keine Experimente mit legalem Anbau von Cannabis erlauben. Das sagte Premierminister und VVD-Vorsitzender Mark Rutte bereits eine Woche vor den Kommunalwahlen bei einem Vortrag vor Studenten an der Universität Wageningen im Zuge des Wahlkampfs.

Premierminister Mark Rutte (VVD) - Foto: Wikimedia Commons
Premierminister Mark Rutte (VVD) – Foto: Wikimedia Commons

Die Linie der VVD-Führung in Den Haag steht fest. Nachdem schon Ivo Opstelten, Minister für Sicherheit und Justiz, den Plänen für legalen Hanfanbau durch Gemeinden eine Absage erteilt hat, bekräftigte Premierminister Rutte ebenso rigoros den Standpunkt seiner Regierung. Und es ist auch nicht nur Opstelten, der mit Ansichten von vorgestern auffällt. Rutte sagte wörtlich: “Es (Cannabis) ist solch ein unglaublicher Abfall, euer IQ sinkt dadurch, ihr werdet in jungen Jahren dement, fangt nicht damit an”.

Diese harte Kost, die man eher in einem bayerischen Bierzelt oder im amerikanischen Bible-Belt zu Harry Anslingers Zeiten verorten würde, war die Antwort des niederländischen Premierministers Mark Rutte auf die Frage der Wageninger Studenten, warum er mit dem Hanfanbau nicht etwas liberaler umgeht. Wer es nicht glauben mag, kann Ruttes Antworten im niederländischen Original in der Regionalzeitung “de Gelderlander” nachlesen. Wageningen liegt in der Provinz Gelderland. Auch in dieser Region gibt es Bürgermeister, die den legalen Anbau von Cannabis planen.

Sehr interessant ist auch die nachfolgende Begründung, die den Kern der Ablehnung wohl eher trifft als die längst widerlegten “Reefer Madness”-Argumente zu Beginn von Ruttes Antwort. “Die Niederlande sind keine Insel. Wenn wir das machen, können wir uns in Belgien, Frankreich und Deutschland nicht mehr blicken lassen. Wenn ich in Berlin anrufe sagen sie: Räumt mit diesem Problem erstmal auf. Wir werden es nicht legalisieren, wirklich nicht”.