1992 hat sich der Krankenpfleger Rudolf Hillebrand aus Amsterdam bei der Arbeit an einer Kanüle gestochen und wurde so mit dem HI-Virus infiziert. Um die schweren Nebenwirkungen seiner Medikamente zu bekämpfen konsumiert er seit Jahren Cannabis. Ursprünglich versorgte er sich bei Maripharm, später probierte er dann die Produkte von Bedrocan aus. Leider zeigten diese nicht die erwünschte Wirkung.
Cannabis aus den Coffeeshops, welches nicht von der Krankenkasse übernommen wird, war für ihn angesichts seines hohen Bedarfs aber viel zu teuer, weshalb er mit dem Selbstanbau begann.
Es kam, wie es kommen musste und so gab es 2014 eine Hausdurchsuchung der Polizei, bei der 24 Pflanzen gefunden wurden, von denen 19 beschlagnahmt wurden. Die restlichen 5 wurden ihm aufgrund der Toleranzregelung belassen.
Gestern wurde der Fall vor der Rechtbank Amsterdam verhandelt. Dabei wurde Hillebrand freigesprochen. Der Richter erkannte sein Handeln als alternativlose Notsituation und gestattete ihm mit dem Urteil den Anbau für den (hohen) Eigenbedarf, auch überhalb der tolerierten 5 Pflanzen.
Dieses Urteil gilt als bahnbrechend für alle niederländischen Selbstversorger aus medizinischen Gründen. In einem ersten Statement macht Hillebrand auch anderen Patienten Hoffnung:
Ich hoffe, dass auch andere Patienten durch dieses Urteil ihre eigenen Pflanzen anbauen dürfen.
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