Jedem, der in eine Gegend mit Nachtleben zieht sollte klar sein, dass es dort nicht ganz so friedlich zugeht wie in Vororten. Das gilt natürlich besonders für klassische Kneipenviertel, aber auch für Gegenden mit vielen Coffeeshops und vielen Touristen. Zwar sind diese in der Regel friedlicher als irgendwelche Biermeilen, allerdings stehen sie aufgrund der Thematik unter besonderer Beobachtung. Da werden Falschparker, Ruhestörer und Wildpinkler mit besonderen Argusaugen betrachtet. Nimmt das Treiben überhand, kann den ansässigen Shops sogar eine gnadenlose Schließung drohen. “Drugsoverlast” wird unter Konservativen gar nicht gerne gesehen, auch in Amsterdam nicht.
Wer in Amsterdam schon einmal in der Haarlemerstraat war weiß, dass es dort etwas turbulenter zugeht. Und nicht jedem der Anwohner gefällt dies halt, weshalb es des öfteren Beschwerden gibt. Und angesichts der Schließungswelle auch in Amsterdam sind die Shopbetreiber natürlich nervös. Zudem sind sie ja auch durchaus bereit dazu, allzu störendes Verhalten zu unterbinden. Das fängt bei Straßendealern an, die sich zum einem ganz lapidar ins Geschäftsmodell einmischen und zum anderen Anwohner und Passanten belästigen, und geht weiter beim vielen Müll, den niemand gerne vor seiner eigenen Haustür haben möchte.
Das Dampkring testet aktuell die Overlastbekämpfung mittels zweier “Buurtgastheren”, die in der Straße Störenfriede freundlich aber bestimmt ansprechen, um sie auf Ihr Fehlverhalten aufmerksam zu machen. Die beiden Männer mit Melone erklären die Problematik solcher Fehlverhalten und versuchen friedlich zu einer Lösung zu kommen.
Sie helfen auch ein wenig beim Aufsammeln von Müll. Bei Straßendealern greifen sie aus Sicherheitsgründen nicht ein, sondern informieren die Polizei, mit der sie eng zusammenarbeiten. Derzeit werden Gespräche mit anderen Gewerbetreibenden und mit der Gemeinde geführt, um über die Finanzierung der Gastheren sprechen und diese ggf. aufzuteilen.
Dampring-Betreiber Eric Been macht sich nichts vor, er glaubt nicht, dass durch die Aktion die Nachbarschaft “gerettet” wird, aber er findet, dass auch Kleinigkeiten dabei helfen, die Nachbarschaft sicherer und freundlicher zu gestallten.
Gute Sache, die Schule machen sollte!
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