In Zeeland kam es mal wieder zu kleinen Vorstößen örtlicher Gemeinderäte hinsichtlich des ,,I-Kriteriums”. Bevor ich zum eigentlichen Thema komme, erst noch eine andere Vorgeschichte aus der selbigen Stadt, die in dem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben sollte. In Vlissingen, der zweitgrößten Gemeinde der Provinz, gibt es nämlich mal wieder Probleme mit ,,Overlast” in der Nachbarschaft des Coffeeshops ,,Aarden”. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene sollen hier weiterhin durch das Rauchen von Joints in der Öffentlichkeit negativ auffallen. Diese halten sich Bewohnern zufolge vor den Häusern auf und lehnen sich regelmäßig an die Fensterbänke. Das ein solches Verhalten nicht gerade vorbildlich ist, da ist man sich sicher einig. Doch die ehemalige Bürgermeisterin Letty Demmers-van der Geest (D66) hat sich für die schlechteste Lösung überhaupt entschieden und im Januar diesen Jahres ein Blowverbood für das gesamte Stadtgebiet ausgesprochen. Selbst die Politie hat ihre Zweifel geäußert und klar gemacht, dass man es im Normalfall nicht mal schafft, an Ort und Stelle zu sein, bis der Joint aufgeraucht ist. Da es sich außerdem um eine Ordnungswidrigkeit handelt und in den Niederlanden das Opportunitätsprinzip angewendet wird, kann sich jetzt auch jeder selbst denken, wie hoch die Priorität sein dürfte, seitens Politie und Handhaving (Ordnungsamt). Heranwachsende mit Ordnungsgeldern zu belegen, hat sicherlich auch noch nirgends zum Erfolg geführt. Da dürften Ordnungsgelder für unerlaubtes Parken wohl mehr Backschisch in die Kassen spülen, als ein paar jungen Erwachsenen ununterbrochen hinterher zu rennen. Ich würde darauf wetten, dass die Anwohner und die Störenfriede noch nicht ein vernünftiges Wort miteinander gewechselt haben. Da es ja aber mit gegenseitigem Respekt in der heutigen Zeit sowieso nicht mehr so rosig aussieht, ist dies absolut kein Wunder.
Sicherlich habt Ihr euch jetzt auch gedacht: Warum sollten Heranwachsende rund um die Coffeeshops ihre Zeit verbringen? Einige werden nur die Zeit totschlagen und andere wiederum möchten Wiet an Kunden verkaufen, die ein paar Meter weiter abgewiesen wurden. Eine solche Situation ist, wie wir schon 12000x gesehen haben, absolutes Futter für Anwohnerbelästigung und Verkehrsprobleme. Auch wenn man in Oostende, Brügge, Gent oder Dünkirchen sicher auch fündig wird, zieht es immer noch viele Belgier und Franzosen nach Vlissingen. Besonders der D66 ist diese Lage ein absoluter Dorn im Auge und andere Gemeinden hätten bereits gezeigt wie man bei auftretender Overlast zu verfahren hat. Es gibt nur eine Lösung und die heißt Aufhebung des Zugangsverbots für Ausländer. Der im April vereidigte Bürgermeister Bas van den Tillar (CDUA) scheint ein ganz gemütlicher Zeitgenosse zu sein, dem die Probleme der Coffeeshops und der Anwohner recht egal sind. Er möchte weiter beobachten und wenn angebracht neue Entscheidungen treffen. Man müsse genau differenzieren, wie man zukünftig vorgeht. Diese Sätze offenbaren Unentschlossenheit aber lassen ihm alle Türen offen, sollte das ,,I-Kriterium” gekippt werden. Die Wahrscheinlichkeit ist alles andere als gering und die Entscheidung dürfte auch nicht mehr lange aufgeschoben werden. Ein großer Erfolg wäre es in jedem Falle.
Wünsche ein angenehmes Wochenende und lasst euch nicht ärgern!
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