MAASTRICHT – Ein bisher unbekannter Unternehmer und Einwohner von Maastricht, hat Bürgermeister Onno Hoes (VVD) auf der niederländischen Internet-Handelsplattform “Marktplaats.nl” zum Kauf angeboten. Die Anzeige, die unter dem Titel “Angebot: Bürgermeister ohne Weitblick” erschien, wurde mittlerweile entfernt. Grund für die ungewöhnliche Aktion ist die dramatisch gestiegene Kriminalität durch die Politik von Hoes, wie der Initiator gegenüber “dichtbij.nl” verlauten ließ.
Der Spaß hat nicht lange gedauert, da die Anzeige schnell durch die digitale Handelsplattform entfernt wurde. Laut Chantal Scheepers, Pressesprecherin von “Marktplaats.nl” ist es nicht gestattet, dort Personen zum Kauf anzubieten.
“Die vielen Presseartikel über Morde, Hinrichtungen und Überfälle machen jedem deutlich, wie schlecht es mittlerweile um die Sicherheit in der ehemals so ruhigen Stadt Maastricht bestellt ist”, so der “Anbieter” von Hoes in seiner Anzeige auf Marktplaats.nl. Er handele im Namen der Bevölkerung von Maastricht. Interessenten wurden an die Telefonnummer der Stadtverwaltung verwiesen.
Täglich gibt es viele Vorfälle in Maastricht durch den enormen Straßenhandel mit Drogen und die davon angezogene weitere Kriminalität. Noch in der letzten Woche hat es einen tödlichen Zwischenfall gegeben. Onno Hoes ist einer der wenigen Bürgermeister im Süden der Niederlande, der die umstrittene Drogenverordnung von Minister Opstelten (VVD), insbesondere das Einwohnerkriterium das den Coffeeshops den Verkauf von Cannabis an Ausländer verbietet, streng umsetzt.
Durch die Drogenverordnung von Hoes wird allein in Maastricht ein wöchentlicher Umsatz von 10 Millionen Euro von den Coffeeshops auf die Straße verlagert. Folge davon ist eine neu enstandene, organisierte Kriminalität. Mittlerweile kämpfen in Maastricht mehrere kriminelle Organisationen um die Vorherrschaft auf dem Drogenmarkt. Darunter auch die einschlägigen “Motorradclubs”.
Laut dem “Verkäufer” auf Marktplaats sei es ein großes Ärgenis, “dass Hoes unter keinen Umständen zugeben möchte, dass seine Verordnung ein Fehler war und sich stattdessen hinter dubiosen Studien versteckt, die ein falsches Bild der Realität zeichnen. Es ist schade, dass die lokale Politik nicht begreift, dass die repressive Drogenpoltik gegen die Coffeeshops der organisierten Kriminalität in die Hände spielt”.
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