Senat winkt Growshopverbot endgültig durch

picard-facepalmHeute wurde in der Ersten Kammer das “Growshopverbot” endgültig beschlossen. Die Senatoren stimmt mit 39 gegen 31 Stimmen für den Gesetzesentwurf aus der Zweiten Kammer, der den Verkauf und Transport von Growzubehör und Dienstleistungen für Grower, wie Elektroinstallationen oder Bereitstellung von Räumlichkeiten, unter Strafe stellt. Unterschreibt Prinz Pilsje König Willem Alexander jetzt das Gesetz, was rein pro forma geschieht, wird es das Gesicht der immer noch als tolerant geltenden Niederlande nachhaltig verändern.

Natürlich wird es Schlupflöcher geben. Growshops werden in Zukunft sicherlich mehr nach Gemüsefachhändler aussehen als heute. Aber genau das wird auch dazu führen, dass die Polizei eine enorme Willkür an den Tag legen kann und Shopbesitzern, deren Nasen ihr nicht gefallen, problemlos die Existenz ruinieren kann. Denn was Growshop und was Gartenbedarfsladen ist, ist auch immer Interpretationssache. Schon heute sind die Grenzen fließend.

Und bedenkt man, dass bekanntlich Unwissenheit nicht vor Strafe schützt, wird das generell in der Gesellschaft zu mehr Misstrauen führen. Wer will da schon noch eine Lagerhalle vermieten, ohne gleich in Panik zu verfallen am nächsten Tag verhaftet zu werden?

Noch absurder wird alles, wenn man bedenkt, dass der Großteil der Cannabisproduktion für die Coffeeshops im Ausland stattfindet und die Ware importiert wird. Bestraft werden hier also nicht die Großproduzenten, sondern die kleinen Grower, die, zugegeben illegalerweise, professionell im Inland produzieren. Das Hauptziel des Gesetzes, den großen, internationalen Drogenhandel zu schwächen, wird also nicht mal im Ansatz erreicht. Zumal ich bezweifle, dass deren Produzenten sich im Growshop um die Ecke mit Lampen eindecken.

Wie so ziemlich alle neuen Gesetzesverschärfungen zum Thema Cannabis wird dieses Gesetz nur zu mehr Verwirrung führen, zu mehr gescheiterten Existenzen und vor allem: Zu höheren Preisen.

Na schönen Dank.