Übersetzung einer Kolumne von Paul Depla
Letzte Woche fand im Effenaar in Eindhoven die Trauerfeier für den Sänger Armand statt. Bekannt war der Protestsänger vor allem durch seinen Song “Ben ik te min” Auch war Armand ein Mann, der seine Liebe zum Cannabis nie verbarg. Er war das Gesicht des liberalen niederländischen Cannabismodells und seine Präsenz zeigte ja, dass soviel nicht falsch sein kann an der liberalen Handhabung. Jedem das seine eben. Wenn also jemand gerne ein Jointje raucht, ist das doch nicht falsch? Wer also könnte böse sein auf Armand? Auch ich nicht.
Das heißt aber nicht, das ich mich nicht über die Cannabisgesetzgebung (Softdrugsbeleid) aufrege. Menschen können unter Auflagen Cannabis kaufen und Coffeeshops dürfen es unter Auflagen verkaufen. Aber die Produktion von Cannabis ist verboten. Wie würde geschehen, wenn wir Bier kaufen und verkaufen dürften, aber das Brauen verboten wäre? Dann würden doch in sehr kurzer Zeit illegale Brauereien entstehen.
Exakt dieses Geschehen haben wir beim Cannabis gesehen. Es sind sehr viele illegale Anlagen entstanden in denen Cannabis angebaut wird, welches in den Coffeeshops verkauft wird. In Wohngebieten sind die Anlagen lebensgefährlich, bei vielen Wohnungsbränden ist eine illegale Growanlage die Ursache. Häufig werden solche Anlagen durch kriminelle Organisationen errichtet. Die gegenwärtige Politik hat denen den roten Teppich ausgerollt, die auch grobe Gewalt nicht scheuen.
Ausgerechnet in dieser Woche, in der wir Armand gedenken, hat der Verband der niederländischen Gemeinden(VNG) konstatiert, dass die Duldungspolitik (der Softdrugsbeleid) gescheitert ist. Als Bürgermeister von Breda stehe ich absolut hinter dieser Feststellung. Wenn wir den Gebrauch und Verkauf erlauben, müssen wir auch für eine vernünftige Produktion sorgen. Nicht um den Konsum zu erhöhen. Aber um, mit einem Auge auf die Volksgesundheit schauend, die Qualität sichern zu können. Jedoch in erster Linie, um endlich die illegalen Zuchtanlagen in den Niederlanden ein für allemal zu beseitigen.
Diese Plantagen gefährden unser aller Sicherheit. Sie könnten ja in der Nachbarschaft wohnen. Das sind tickende Zeitbomben. Sorgen sie für ihre eigene Sicherheit und akzeptieren sie keine illegalen Plantagen in ihrer Nachbarschaft. Melden sie diese der Polizei. Notfalls anonym. Weil es auch ihrer Sicherheit dient, wenn wir die Plantagen in Breda bekämpfen
Paul Depla
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