Das Märchen vom Coffeeshop in Heerlen

Es war einmal ein Coffeeshop. Der lag in der Nähe der deutschen Grenze und das schon seit vielen Jahren. Leider war es aber kein unauffälliger Shop. Viel Ärger brachte er mit sich. Es gab dort viel Ärger, sogar Schießereien und Tote, so dass der Bürgermeister der Stadt, in der der Shop lag, diesen zunächst schließen musste.
Als der Shop nach einem Jahr wieder öffnen durfte, fanden das die Nachbarn überhaupt nicht in Ordnung. Sie hatten Angst, dass es wieder so wild wurde und beschwerten sich bei dem Bürgermeister.

Bürgermeiseter Ralf Krewinkel (Von PvdA Kerkrade - wikiportrait, CC BY 3.0)
Bürgermeiseter Ralf Krewinkel (Von PvdA Kerkrade – wikiportrait, CC BY 3.0)

Der Bürgermeister überlegte was er tun sollte. Da kam ihm die rettende Idee. Wieso eigentlich nicht den Shop in die Nachbargemeinde verlegen und den Ärger damit aus seiner Stadt weg bekommen. Gesagt, getan, also rief er den Bürgermeister des Nachbarortes an und handelte mit ihm aus, dass der Shop dorthin ziehen sollte.
Doch der prüfte die Vorschriften des Königs und seiner Minister. Dort stand genau drin, wie viele Coffeeshops eine Stadt haben durfte. Da die Stadt aber diese Zahl schon erreicht hatte, konnte der Bürgermeister nicht zustimmen und der Coffeeshop ist immer noch an seinem alten Standort. Und wenn er nicht geschlossen ist…

Auch wenn diese Geschichte ein wenig wie ein Teil von ‘Märchen aus Limburg’ erscheint, hat sie einen wahren Hintergrund. Der Shop um den es geht ist das ‘Brothers’ in Heerlen. In dessen wilder Vergangenheit gab es so einige Vorfälle, die in anderen Städten wohl zur sofortigen Schließung geführt hätten. Anscheinend ist die Philosophie an der deutschen Grenze anders. Der Heerlener Bürgermeister Ralf Krewinkel (PvdA) überlegte jetzt, den Shop aufgrund der vielen Beschwerden aus der Nachbarschaft zu verlegen. Erstaunlicherweise nicht im eigenen Gemeindegebiet, sondern in den Nachbarort Kerkrade. Dieser musste jedoch ablehnen, da er die Anzahl der in seinem Gebiet zulässigen Coffeeshops schon erreicht hatte.
Es ist schon ein wenig erstaunlich, dass in Südlimburg, dass ja mit Maastricht genau das Gegenbeispiel vorweisen kann, zwei Städte auch nur überlegen einen Coffeeshop zu verlegen. Anscheinend sind die Probleme, die der Shop mit sich bringt doch noch geringer als die, welche entstehen, wenn man in dieser Ecke den Coffeeshop einfach zumacht.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann streiten sie noch heute

Steve Thunderhead