Down Under und Quiam: Kerkrade vermeldet Besucherzuwachs

Als im März 2016 in Sittard-Geleen (Limburg) erneut das I-Kriterium eingeführt wurde und Besucher aus dem Ausland nicht mehr in die dortigen Coffeeshops durften, war jedem klar, dass die Besucher nicht einfach wegbleiben, sondern sich auf die umliegenden Gemeinden verteilen würden. “Kein Wietpas!” hat dabei sicher eine Teilschuld dran, denn unsere Toleranzkarte ist immer noch der meistbesuchte Bereich der ganzen Website.

Jetzt wurde das Ergebnis einer Studie bekannt gegeben, die die Nachbargemeinde Kerkrade (Limburg) in Auftrag gegeben hat, um die Auswirkungen der restriktiven Politik in Sittard-Geleen auf die eigene Gemeinde hat.

Hierzu wurden über Monate hinweg Besucherzählungen in den beiden Cofffeeshops der Gemeinde (Down Under in Kerkrade und Quiam in Eygelshoven) vorgenommen und Daten der Polizei verwendet.

Das Ergebnis überrascht nicht wirklich: Der Besucherzuwachs in den 12 Monaten nach der I-Kriterium-Einführung betrug satte 18% im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt werden für das laufende Jahr 2017 ca. 860.000 Menschen die  beiden Shops besucht haben, was fast 1200 Besucher pro Shop täglich wären. Interessant ist, dass neben den zu erwartenden Zuwächsen von deutschen und belgischen Kunden auch viele andere Europäer nach Kerkrade kommen, was sich die Studienersteller nicht erklären können.

Erfreulich ist aber, dass die wachsende Zahl an Besuchern eben nicht zu mehr Problemen führt.So ging die Zahl der gemeldeten “Drugsoverlast”-Fälle sogar stark zurück von 273 im Jahre 2015 auf 126 im Jahre 2016. Bedenkt man, dass der Erfolg von Coffeeshoppolitik immer an der verursachten “Overlastmenge” bemessen wird für alle beteiligten ein erfreuliches Ergebnis. Ebenso ging die Zahl der erfassten Verkehrsunfälle, bei denen Cannabis im Blut der Fahrer festgestellt wurde in der Region von 633 auf 497 zurück.

Sowohl die Studie als auch die Gemeinde mit Bürgermeister Jos Som (CDA) sehen keinen Grund, die lokale Coffeeshoppolitik wegen der vermehrten Besucher zu ändern. Die zusätzlichen Gäste könne man gut “verkraften”.