Am Freitagabend wurde der Coffeeshop “De Jonkheer” in Vianen (Utrecht) aus zumindest fragwürdigen Gründen geschlossen. Wir haben dazu ja schon einen Artikel veröffentlicht, den Ihr Euch hier nochmal reinpfeifen könnt. Bereits nach wenigen Tagen und einigen Zeitungsartikeln, macht sich in Vianen nun Panik breit. Richtigerweise befürchten Anwohner nun die regelmäßigen Nebenwirkungen einer Coffeeshop-Schließung. Um es genauer zu sagen: Overlast durch Straßendealer und verirrte Kunden. Besonders hart trifft es allerdings die Konsumenten, denn diese dürfen jetzt bis ins Centrum von Utrecht fahren um sich geduldet zu versorgen. Der Coffeeshop in Nieuwegein wurde ja bereits letztes Jahr geschlossen. In Vianen gelten nun neue Gaststätten-Regeln und auch ein normales Café wurde aus dem Grund geschlossen, dass einer der Betreiber bereits strafrechtlich in Erscheinung getreten ist.
Die Schließung stößt bei vielen Anwohnern zusätzlich auf Unverständnis. Die Belästigung durch den Shop war zu keiner Zeit höher als in einem normalen Geschäft mit Kundenverkehr auch. Befürchtungen, dass sich das jetzt ändert sind mehr als berechtigt, da helfen auch die angekündigten Kontrollen nichts. Auch bei Facebook gab es hitzige Diskussionen, denn es gibt durchaus Cafés in Vianen, die mehr Overlast verursachen. Die kann man ja dann auch mal schließen und den Anstieg des illegalen Kaffee-Straßenhandels beobachten [Ironie off]. Mich beruhigt die Sache auf jeden Fall, viele niederländische Bürger scheinen wohl langsam zu verstehen, dass es ohne geduldete Verkaufsstellen nicht geht und dies ein großer Rückschritt in der Drogenpolitik wäre. Aber man soll den Tag ja nicht vor dem Abend loben!
Sehr merkwürdig sind außerdem die eigenen Aussagen des Bürgermeisters Wim Groeneweg (CDA). Angeblich stünde er mit den beiden Besitzern des “De Jonkheer” in gutem Kontakt und von Problemen war wohl keine Rede. Inwiefern die beiden Besitzer aus Vianen und Utrecht jetzt in kriminelle Aktivitäten verstrickt seien sollen ist mir unbekannt. Entschuldigung, sie haben sich dazu entschlossen einen Coffeeshop zu eröffnen. Das ist ja schon ausreichend heutzutage. Vielleicht liege ich auch gänzlich daneben und die beiden sind wirklich Schwerkriminelle, aber das Wort “kriminell” hat im Bezug auf Coffeeshops jegliche Bedeutung für mich verloren. Ich unterstelle einfach mal wieder irgendeinen fadenscheinigen Blödsinn, der zur Schließung geführt hat. Gerne lasse ich mich vom Gegenteil überzeugen.
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